25. Juli 2024
Eichmann Holz AG nimmt Photovoltaik-Anlage in Betrieb und versorgt damit die Gemeinde Tübach
Tübach verzeichnet einen grossen Solarzubau. Grund dafür ist eine grosse PV-Anlage.
Mehr erfahren03. Mai 2022
Eine Photovoltaik (PV) -Anlage zu einem Fixpreis auf dem Dach montiert – das ist die Idee hinter der PV-Aktion der Region Zürichsee-Linth. Nach 2019 lanciert die Arbeitsgruppe Energie bereits zum zweiten Mal ein Fixpreisangebot für PV-Anlagen auf Wohnbauten in Zusammenarbeit mit der Energieagentur St. Gallen. Peter Remek ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe Energie und Gemeindepräsident von Amden. Er beantwortet Fragen rund um das Projekt.
Mit Peter Remek sprach Peter Göldi, Geschäftsführer der Region Zürichsee-Linth.
Mittels Zeitungsinserat suchten die Arbeitsgruppe Energie der Region Zürichsee-Linth und die Energieagentur St. Gallen vor einigen Wochen gemeinsam Installateure für Photovoltaik-Anlagen. Was hat es damit auf sich?
Peter Remek: Die Arbeitsgruppe Energie möchte die erneuerbaren Energien sehr stark ausbauen. Die Photovoltaik gilt in der nationalen und regionalen Strategie als Schlüsseltechnologie. Wir möchten den Weg zu einer eigenen Photovoltaik-Anlage für Hausbesitzende so einfach wie möglich gestalten. Unser Angebot für eine qualitativ hochwertige Aufdach-PV-Anlage nach aktuellem Stand der Technik bietet genau das: der Kunde oder die Kundin hat von der ersten Beratungsminute bis zur ersten produzierten Kilowattstunde Solarstrom eine Ansprechperson und ein mühsamer Offerten-Vergleich entfällt.
Das können Sie tun:
Wenn Sie in der Region Zürichsee-Linth wohnen:
Wenn Sie anderswo wohnen:
Noch nie wurde in der Schweiz so viel Photovoltaik zugebaut wie aktuell. Warum kommt die Aktion gerade jetzt?
Es stimmt, die Solarbranche boomt und die Auftragsbücher bei den meisten Unternehmen sind voll.
Da könnte man meinen, dass ein zusätzlicher Effort nicht notwendig ist. Aber sowohl die nationalen und regionalen energiepolitischen Ziele als auch die aktuelle Herausforderung einer drohenden Strommangellage machen es deutlich: wir müssen mit dem Ausbau inländischer erneuerbarer Energien vorwärts machen und den Ausbau noch stark beschleunigen. Viele Leute wollen handeln, wissen aber nicht genau, wie sie vorgehen sollen. Diese Leute möchten wir abholen und sensibilisieren. Denn in der Region Zürichsee-Linth eignen sich viele Häuser ausgezeichnet zur Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Infoanlässe zur PV-Aktion:
Gommiswald: Dienstag, 26. April 2022, 19:30 Uhr
Gemeindesaal, Gommiswald
Weesen: Donnerstag 5. Mai 2022, 19:30 Uhr
Speerhalle, Weesen
Rapperswil-Jona: Donnerstag 12. Mai 2022, 19:30 Uhr
Kreuzsaal, Jona
Detailinformationen werden unter www.zuerichseelinth.ch/pv-aktion aufgeschaltet.
Wie war die Resonanz auf die Photovoltaik-Aktion bei den Installateuren? Haben sich viele Betriebe bei der Energieagentur St. Gallen gemeldet?
Wir sind sehr zufrieden. Rund 15 Firmen haben für die standardisierten Leistungen ein Angebot eingereicht, worauf die Konditionen von der Region und der Energieagentur festgelegt werden konnten. Mit Vereinbarungen konnten wir so 10 Firmen als Partner-Unternehmen der PV-Aktion gewinnen.
Wie wurden die Angebote der Unternehmen verglichen?
Die Energieagentur St. Gallen als Fachstelle hat einen umfangreichen Qualitätskatalog nach dem neuen Offert-Standard des Branchenverbandes Swissolar erstellt. Die geforderten Kriterien mussten sich in den Angeboten wiederfinden. So war auch die Vergleichbarkeit gewährleistet.
Dann gibt es jetzt also ein Fixpreisangebot für Photovoltaik-Anlagen?
Ja. Wenn bauseits alle Voraussetzungen erfüllt sind, können die Partnerunternehmen eine komplette PV-Anlage einer Grösse zwischen 5 und 15 kWp (entspricht rund 30 bis 90 m2) zu einem vereinbarten Fixpreis anbieten. Zusätzliche Optionen wie ein Batteriespeicher, eine Elektro-Ladestation oder die Anbindung an eine Wärmepumpe sind in den meisten Fällen auch möglich. Details zu den Konditionen und Rahmenbedingungen werden erstmals zum Start der Aktion am 26. April an der Infoveranstaltung in Gommiswald präsentiert und sind danach online verfügbar.
Was hat es mit dem direkten Bezug des sauberen Stroms, dem sogenannten Eigenverbrauch auf sich?
In Wohngebäuden werden heute PV-Anlagen in den allermeisten Fällen «hinter» dem Stromzähler mit dem hausinternen Stromnetz verbunden. Wird im Gebäude Strom benötigt und scheint gleichzeitig die Sonne, dann wird der Solarstrom unmittelbar im Haus verbraucht und fliesst nicht über den Stromzähler. Wird mehr Solarstrom erzeugt, kann dieser einfach ins Stromnetz eingespeist werden. Umgekehrt bezieht das Gebäude wie bisher Strom vom Stromnetz, wenn die PV-Anlage keinen oder nur wenig Strom liefert.
Was sind die Vorteile des Eigenverbrauchs?
Je höher der Eigenverbrauch, desto kleiner sind die Stromkosten. Das fällt finanziell sehr stark ins Gewicht. Wer Besitzer einer Photovoltaik-Anlage ist, sollte mit möglichst einfachen Mitteln den Eigenverbrauch steigern. Läuft die Wärmepumpe beispielsweise mit Priorität tagsüber und wird ein Elektroauto vorzugsweise bei Sonnenschein geladen, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil stark steigern. Die Partner-Unternehmen können die Hausbesitzenden diesbezüglich sehr gut beraten.
Welche Anlage wird für ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigt?
Je grösser, desto besser. Der Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts liegt bei 4000 bis 5000 kWh im Jahr. Mit einer 5-kWp-Anlage, die im Jahr etwa 4500 kWh produziert, kann in der Jahresbilanz der Bedarf meistens gedeckt werden. Es macht aber Sinn, die Anlage grösser auszustatten, sofern das Dach dies zulässt. Die Initialkosten sind unwesentlich höher und meistens ergibt sich auch optisch ein schöneres Bild.
Rentiert eine eigene Photovoltaik-Anlage mit den heutigen Einspeisetarifen noch?
Absolut. Der hauptsächliche Gewinn liegt heute aber nicht mehr im Verkauf von Strom, also im Einspeisen von Strom ins Netz, sondern im Eigenverbrauch. Dadurch muss weniger Strom hinzugekauft werden. Die Investitionskosten sind überschaubar, dazu werden vom Bund aktuell ca. 20% der Investitionskosten als Einmalvergütung zurückerstattet.
Wo können interessierte Hausbesitzer die Anlage beziehen?
Ende April bis Anfang Mai 2022 führen wir dazu drei Informationsanlässe durch. Die Aktion läuft in den zehn Mitgliedgemeinden der Region Zürichsee-Linth vom 26. April bis nach den Sommerferien am 26. August 2022. In diesem Zeitraum können Photovoltaik-Anlagen zu den vorgegebenen Konditionen bei den Partner-Unternehmen bestellt werden.
Gibt es bestimmte Auflagen für das Angebot?
Damit eine Kundin oder ein Kunde vom Fixpreisangebot profitieren kann, müssen bauseits bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Selbstverständlich müssen Statik und Zustand des Daches eine einfache Montage einer PV-Anlage ermöglichen und ein Gebäude soll nicht in einer Ortsbildschutzzone stehen. Sollten einzelne Kriterien nicht erfüllt sein, kann ein angemessener Mehrpreis verlangt werden. Der genaue Umfang und die Rahmenbedingungen des Fixpreisangebotes werden an den Informationsveranstaltungen und online Ende April 2022 online publiziert.
Region Zürichsee-Linth
Der Verein Region Zürichsee-Linth vertritt die Interessen der zehn St. Galler Gemeinden zwischen Zürichsee und Walensee (Amden, Weesen, Schänis, Benken, Kaltbrunn, Gommiswald, Uznach, Schmerikon, Rapperswil-Jona und Eschenbach) mit ihren rund 70'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Region Zürichsee-Linth arbeitet aktiv an der Energiewende. Mit einer zukunftsgerichteten, nachhaltigen Energieversorgung basierend auf Energieeffizienz und der vermehrten Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien und Abwärme leistet sie ihren Beitrag.
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