Mobilität & Verkehr
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07. Oktober 2022

Die Mobilitätswende rollt an – Mit dem Trafikguide den Überblick behalten

Eigene Fahrzeuge zu Unterhalten ist aufwändig. Wie geteilte Mobilität einem davon befreit und warum das gar nicht so schwierig ist, das zeigen wir hier und beantworten Fragen wie: Welche neue Mobilitätsanbieter sind auf St. Galler Strassen unterwegs? Was für Fahrzeuge bietet „TIER“ an? Welche Bikesharing-Anbieter sind in der Ostschweiz aktiv? Wie viele Carsharing-Fahrzeuge gibt es eigentlich in der Schweiz? Der digitale Trafikguide hat die Antworten.

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Noah Sidler
Mobilitätsplaner bei Trafiko

Sich vom eigenen Fahrzeug – sei es Auto, Velo o.ä. – zu lösen ist mitunter auch ein emotionaler Prozess. Organisatorisch hilft Trafikguide dabei, den Ablöseprozess schmerzfreier zu gestalten. Denn er verschafft einen umfassenden Überblick über Alternativmöglichkeiten. Auf dem Trafikguide www.trafik.guide gibt es inzwischen über 475 gelistete Mobilitätsdienstleistungen weltweit. Rund 275 davon sind von der Schweiz aktiv. Aktuell beschäftigen sich auch in der Ostschweiz viele Gemeinden mit Verleihmodellen von Velos, E-Bikes oder Trottis.

Trafikguide, Hilfe für Nutzer und Planer

Mit dem Trafikguide können sowohl Private als auch Fachplaner oder Verwaltungsangestellte sich einen Überblick über das Mobilitätsangebot machen. Die Dienstleistungen sind kategorisiert und können mit Filtern sortiert und verglichen werden; so zB. für den Raum Ostschweiz. Der Challenge, sich im Dschungel der neuen Mobilitätslösungen zurechtzufinden, bleibt zwar, wird aber deutlich vereinfacht.

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Trafikguide ermöglicht es uns einfach die vielen Möglichkeiten und Alternativen aufzuzeigen. Um eine nachhaltige Mobilitätskultur zu etablieren, hilft es enorm, zu zeigen was es an gut erprobten Angeboten gibt.

Sarah Hug

Projektleiterin Regio Wil

‘Community build‘ Plattform mit Monitoringfunktion

Die Community kann den Trafikguide verbessern und weiterentwickeln, indem sie neue Dienste melden oder bestehende Einträge aktuell halten. Seit anfangs September zeigt zudem ein Monitoring spannende Zahlen zur Entwicklung der Angebote in der Schweiz. Der Trafikguide ist für die Nutzer als auch für die gelisteten Dienstleister kostenfrei. Das nicht-kommerzielle Tool wird von Trafiko mit Unterstützung von EnergieSchweiz, dem Zürcher Verkehrsverbund und swisscleantech entwickelt und wird speziell mit Blick auf die Schweizer Mobilitätsdienstleistungen aktuell gehalten. Das Ziel ist ein Überblick über das Angebot zu erhalten aber auch aufzuzeigen, dass viele Dienstleistungen und Mobilitätslösungen bereits existieren. Auf dieser Grundlage soll zur breiten Diskussion zu Mobilität und Verkehr beigetragen und die Mobilitätswende beschleunigt werden.

Aktuell informiert über neue Mobilitätstrends

Neue Mobilitätstrends kommen in die Schweiz und werden vom Trafikguide erfasst. Einige Beispiele:

  • Abo-Modelle: In der Schweiz gibt es vermehrt Abo-Modelle für Fahrzeuge von bestehenden etablierten oder jungen dynamischen Unternehmen. Die Dienstleistungsbranche wird zunehmend ergänzt mit Unternehmen, welche einen Rundumservice für die Firmenmobilität anbieten. So bekommen Personen oder Firmen über eine gewählte Laufzeit ein Fahrzeug, bei dem alles ausser Treibstoff inklusive ist – grössere Unternehmen können die digitale Lösung für Flottenmanagement und Kommunikation mit den Mitarbeitern gleich mitbuchen.
  • Rasanter Ausbau von Sharing-Angeboten: In der Schweiz gibt es verschiedene Angebote, bei denen ein Auto zu einem fixen Monatspreis bezogen werden kann. Gleiches gibt es auch für Zweiräder: Unternehmen vermieten normale Velos, E-Bikes und Cargobikes zu einem monatlichen Fixpreis. Auch für den Privatgebrauch gibt es spannende Ansätze: Bei Famility können Kinder-Velos immer dem Wachstum entsprechend kostenlos ausgetauscht werden.
  • Ridepooling: Ein dynamisches Feld ist Ridepooling. Dabei handelt es sich um eine Art öV-Angebot auf Bestellung per Smartphone (On-Demand). Die Fahrzeiten und Routen orientieren sich weder an einem fixen Fahrplan noch an einem fixen Streckennetz. Die Fahrtwünsche mit ähnlichen Reisezielen werden vom System automatisch gebündelt und im gleichen Fahrzeug zusammengefasst. In der Schweiz gibt es bereits zehn Ridepooling-Angebote, beispielsweise den PubliCar im Appenzell oder mybuxi in Andermatt.
  • Als Königsdisziplin ist das sogenannte Mobility as a Service, also das Buchen, Öffnen und Bezahlen von Mobilitätsangeboten über eine gesamte Reisekette hinweg. Auch wenn dies noch kein Anbieter vollständig schafft, gehen in der Schweiz doch sieben Plattformen in diese Richtung, so etwa Whim.

Mit Zahlen argumentieren

Mit dem neuen Monitoring-Tool sind über 11 Schweizer Mobilitätskategorien erstmals systematisch erfasst worden. Auf einen Blick werden die grössten Anbieter mit ihrem Fahrzeugangebot ersichtlich. Spannend ist die Entwicklung, wenn man die Fahrzeuge 2019 mit dem Jahr 2021 vergleicht: die Dienste werden ausgebaut und trotzen der Pandemie.

Das Angebot an Mobilitätsdienstleistungen in der Schweiz ist bereits sehr vielfältig und wächst jedes Jahr. Mit der neuen Archivfunktion werden auch die bereits wieder eingestellten Dienstleistungen sichtbar. Mit dem Trafikguide behält man den Überblick über das aktuelle Angebot und ist bereit für die nächste Mobilitätsdiskussion.

Und was wird nun verstanden unter…

…folge den Links und mach dich kundig.

Schau mal rein auf www.trafik.guide

Was kann ich tun?

  • Lass dich auf Trafikguide inspirieren, was für Angebote es gibt.
  • Wähle 3 Angebote aus und lese mehr darüber.
  • Überlege dir, wie du deine Mobilität umgestalten kannst und welche Angebote du nutzen willst.
  • Welches Angebot hättest du gerne an deinem Arbeitsplatz?
  • Fehlt deiner Meinung nach ein Angebot? Melde dich bei Trafikguide!

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