Eine möglichst klimaschonende Produktion ist für Unternehmen nicht mehr nur «nice to have». «Viele Unternehmen spüren, dass ihre Kundinnen und Kunden Fragen zur Nachhaltigkeit stellen. Das betrifft sowohl den Einzelhandel als auch Unternehmen, die andere Betriebe beliefern», sagt Thomas Weisskopf, Co-Geschäftsführer der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). Zudem hat der Bundesrat 2019 beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine CO2-Emissionen mehr ausstossen soll – was auch die Unternehmen zum Handeln auffordert.
Auch einfache Sparmassnahmen haben Wirkung
Die EnAW ist ein Verein und berät mit ihren schweizweit rund 100 Energiespezialisten Unternehmen auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und zur Umstellung auf nachhaltige Energiequellen. Diese Spezialisten sind in der Regel Ingenieurinnen und Ingenieure im Energie-, Industrie- oder Umweltbereich und arbeiten neben ihrer Beratungstätigkeit selbst in Unternehmen.
Nach einer Betriebsbegehung und diversen Gesprächen erstellen die EnAW-Berater mit den Unternehmen eine Zielvereinbarung, die Energiesparmassnahmen und -ziele festhält. «Dazu gehören oft bauliche Veränderungen, aber auch einfache Massnahmen können schon Wirkung haben», sagt Weisskopf. «Eine Betriebsoptimierung in der Industrie kann beispielsweise dazu führen, dass bis zu 20 Prozent Energie eingespart werden.» Das lohnt sich für Unternehmen auch finanziell: Im Durchschnitt senken die rund 8’000 Betriebsstätten, die der EnAW angeschlossen sind, ihre Stromkosten um rund 13’000 Franken pro Jahr.