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Auf dem Walensee soll ein Shuttle Boot betrieben werden, welches mit einem Wasserstoff-Elektro-Motor angetrieben wird. Es wäre das erste kommerziell eingesetzte Schiff auf Schweizer Seen mit einem Brennstoffzellen-Antrieb. Wir haben mit Joel Schmid, dem Initiator des Projekts und Präsident der Stiftung Quinten lebt, gesprochen.
Die Stiftung Quinten lebt hat dieses innovative Projekt initiiert. Es ist ungewöhnlich, dass eine Stiftung ein Boot baut. Herr Schmid, was ist der Zweck ihrer Stiftung?
Ziel unserer Stiftung ist die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum im Dorf Quinten. Die Stiftung verfolgt das Ziel der Förderung wirtschaftlicher Tätigkeiten in Quinten. Insbesondere die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze, die Bereitstellung von Wohnraum und der Ausbau der Infrastruktur in der Ortsgemeinde stehen dabei im Fokus. Quinten ist nur mit dem Schiff erreichbar. Die Verbindung über den See ist ein zentrales Element für die Zukunftssicherung unseres Dorfes.
Erzählen Sie uns, wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen für ein Wasserstoff Shuttle Boot auf dem Walensee?
Zusammen mit den Schiffsbetrieben am Walensee haben wir uns überlegt, wie wir das bestehende Angebot auf dem See sinnvoll erweitern können. Sinnvoll im Sinne von: «Auch zu Randzeiten ausserhalb der öffentlichen Kurszeiten oder zu Spitzenzeiten gezielte Fahrten anbieten zu können». Was wir uns 2020 vorgestellt haben, mit einer kleinen Einheit nach Bedarf zu fahren, erweist sich heute in zweierlei Hinsicht als die richtige Lösung: 1. Der Einsatz von kleinen flexiblen Einheiten ist heute nicht nur auf dem Walensee ein Thema und 2. Für den Einsatz der H2-Technologie ist die Skalierbarkeit von kleinen zu grossen Einheiten eine Win-Win-Situation. Wir sind mit unserem Projekt «First Mover» – und können unsere Erkenntnisse in andere, grössere und komplexere Projekte einfliessen lassen. Zum Beispiel in das Projekt «Saphire» am Vierwaldstättersee, wo ab 2026 ebenfalls ein Schiff mit einem Wasserstoff betriebenen Motor seinen Betrieb aufnehmen soll.
Wie funktioniert das Boot und warum wurde gerade Wasserstoff als Energieträger gewählt?
Ein rein batterieelektrischer Betrieb des Shuttles ist aufgrund der erforderlichen Lastprofile, insbesondere im geplanten Regelbetrieb der Schiffsbetriebe Walensee, nicht möglich. Die Stationsaufenthalte sind kurz, die Fahrzeiten lang und die benötigten Energiemengen hoch. Der Energieträger Wasserstoff bzw. Wasserstoffverbindungen in Kombination mit Brennstoffzellen stellt eine Möglichkeit dar, die Forderung nach schneller Betankung und Speicherung bei relativ hoher Energiedichte zu lösen. Bei der direkten Nutzung von «grünem» Wasserstoff ist die Brennstoffzelle ein echtes Nullemissionskonzept.
«Ich bin sehr dankbar, ein motiviertes und professionelles Team, um mich zu haben»
Joel Schmid
Präsident Stiftung Quinten lebt
Was waren bis jetzt Ihre grössten Herausforderungen aber auch Erfolge?
Als erstes kommerziell betriebenes Brennstoffzellenboot in der Schweiz sind wir massgeblich an der Erarbeitung der Grundlagen für das Regelwerk mit den Behörden und der Klassifikationsgesellschaft für die Schweiz beteiligt. Dieses «Erstlingswerk» erfordert ein iteratives Vorgehen und stellt das Team immer wieder vor neue Herausforderungen. Eine weitere Herausforderung ist die Finanzierung des Projektes. Wir sind weiterhin auf der Suche nach Spenden und Sponsorengeldern, die die bereits vorhandenen Förderer ergänzen.
Ihr Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und beinhaltet neben dem Wasserstoff Boot auch die Wasserstoffproduktion. Warum ist das wichtig und wie funktioniert die lokale Produktion?
Bezogen auf unseren «kleinen Shuttle» wäre die Abklärung an Land nicht so wichtig. Für die Machbarkeit zukünftiger Grossprojekte ist jedoch ein «ganzheitlicher» Ansatz erforderlich. Für die maritime Speicherung und Betankung von Wasserstoff gibt es in der Schweiz noch keine realen Beispiele. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir auch hier in die Vorreiter Rolle gehen. Wenn wir über die Dekarbonisierung der Schweizer Seenlandschaft sprechen, kommen wir am Thema Wasserstoff nicht vorbei. Das heisst nicht, dass nicht auch andere Antriebsarten sinnvoll sind. Wichtig ist, dass wir für alle Energieformen offenbleiben. Unser Ziel ist es, mit einem lokalen Energieversorger den Wasserstoff aus Wasserkraft zu produzieren und damit eine echte «Zero-Emission» Lösung zu haben. Erste Studien wurden bereits erstellt und verfolgen unter anderem den logischen Ansatz: «Mit dem produzierten Wasserstoff den Strassen- und Schiffsverkehr» gleichermassen zu bedienen.
Wenn Sie das Projekt in einem Satz zusammenfassen, wie würde sich dieser schreiben?
Unser Vorhaben erbringt den Machbarkeitsnachweis «Proof of Concept» für eine nachhaltige Dekarbonisierung der Schweizer Binnengewässer durch den Einsatz von Wasserstofftechnologie bei Schiffsantriebssystemen mit kommerzieller Anwendung.
Unterstützung durch den Kanton
Das H2-Shuttle Boot wird als «Pilot- +Demonstrationsvorhaben» vom Kanton St. Gallen im Rahmen der Umsetzung Energiekonzept 2030 unterstützt. Mit diesem Förderinstrument werden innovative Projekte im Bereich neue Mobilitätslösungen und Energiespeicherungen unterstützt. Mehr zu diesem Förderinstrument gibt es hier.
Das Projekt wurde ebenso von der Standortförderung, Amt für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen der Neuen Regionalpolitik gefördert. Dies aufgrund der regionalwirtschaftlichen Relevanz und dem Beitrag zur Innovation im Kanton.
Erfahre mehr zur Stiftung Quinten lebt und zum Projekt H2 Shuttle unter: Stiftung Quinten lebt
Was kann ich tun?
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie
Das Amt für Wasser und Energie setzt sich ein für sichere und intakte Gewässer, für den Schutz vor Hochwasser und Naturgefahren, für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Flüsse, Bäche, Seen und des Grundwassers, für eine rationelle und effiziente Verwendung der Energie und für den Schutz des Klimas.
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