Raum & Wohnen
Energieagentur St.Gallen

30. Mai 2024

Gebäude-Energieversorgung: 100% erneuerbar

Der EnergieTreff SG war am 2. Mai anlässlich des Green Day erstmals zu Gast in Rapperswil-Jona. Mit dem Zielbild, die Gebäude-Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien auszurichten, sind Massnahmen wie Gebäudehülleneffizienz, Energiespeicherung, Diversifizierung der Energieversorgung und weitgehende Elektrifizierung in aller Munde. Vier Referierende zeigten Möglichkeiten dazu, Herausforderungen und Chancen aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Christian

Christian Eisenhut
Projektleiter Energieagentur St.Gallen

Schon vergangene EnergieTreff-Veranstaltungen haben gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Hochschulen und Akteuren aus der Praxis ist. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung der Elektrizität in der Energieversorgung von Gebäuden wurde das Feld der Referierenden diesmal zusätzlich mit der Sicht von Elektrizitätsversorgern der Region ergänzt.

Andreas Häberle, Institutsleiter des Instituts für Solartechnik SPF an der OST zeigte Erfolgsfaktoren, wie die Gebäude-Energieversorgung dank Effizienz und Energiespeicherung auch im Winter zu 100% erfolgen kann.

Stephan Steiner, Geschäftsleiter des Elektrizitätswerkes Uznach AG und Franco Stocco, Geschäftsleiter der Energieversorgung Schänis AG beleuchteten die aktuell enorme Dynamik in der Veränderung des Energiesystems. Viel rascher als erwartet lag beispielsweise im Jahr 2023 während einiger Stunden im ganzen Verteilnetzgebiet erstmals die Solarstrom höher als der gesamte Strombedarf. Hier den Kunden massgeschneiderte Lösungen zu bieten, die auch der Stromversorgungssicherheit dienen, ist Herausforderung und Chance zugleich.

Anhand des Schulareals Mitte in Uznach stellte David Jud, selbständiger Energieberater, die aktuelle Arealversorgung und die künftig geplanten Schritte vor. Mit einem Nahwärmeverbund basierend auf Biomasse und Wärmepumpen, grossen PV-Anlagen, einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ZEV und geplanten zahlreichen Ladestationen eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, die Solarenergie möglichst dann zu nutzen, wenn sie anfällt und alternativ auf gespeicherte Solarenergie in Biomasse zurückzugreifen.

Kontroverse Diskussionen als Quelle für Innovation

Auffallend waren die zahlreichen Fragen aus dem Publikum, die aufgrund der fortschreitenden Zeit leider nicht alle vor Ort beantwortet werden konnten. Die spannendsten Diskussionen entstehen immer dann, wenn verschiedene Ansichten von Leuten mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, Werdegängen und Ideen aufeinandertreffen. Das wurde beispielsweise an der Frage, ob eine «Verheizung von PV-Strom» in Elektroheizeinsätzen zur Wassererwärmung unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll ist oder nicht, klar. «Es macht eigentlich nie Sinn», sagen die Einen, «Das wäre doch eine Möglichkeit, um den überschüssigen PV-Strom loszuwerden und die Stromnetze zu entlasten», sagen die Anderen. Wer hat Recht? Vielleicht beide Gruppen – denn letztlich hängt alles von der konkreten Umsetzung und den lokalen Gegebenheiten ab.

Eines ist klar: Wir tun gut daran, möglichst viele verschiedene Ansichten an einen Tisch zu bringen und darüber zu sprechen. So können die besten, einfachsten und günstigsten Lösungen entstehen. Lösungen, auf die wir angesichts zahlreicher Herausforderungen dringend angewiesen sind.

Hier können Sie den EnergieTreff SG in Rapperswil-Jona auf ansehen.

Was kann ich tun?

  • Wagen Sie den Blick über den Tellerrand und suchen Sie bewusst den Dialog mit Leuten, die in einem gemeinsamen Thema anderer Meinung sind.
  • Streichen Sie in Ihrem Gebäude, in Ihrer Wohnung oder gar ihrem ganzen Einflussbereich in Gedanken strikt die Zufuhr von fossilen Energien wie Heizöl, Erdgas, Kohle, Benzin, Diesel oder Kerosin. Wie würden Sie sich verhalten, wenn diese Energieträger nicht mehr zur Verfügung stünden? Was wäre Ihr erster, einfachster Schritt? Welche spielerischen Möglichkeiten sind sofort umsetzbar?

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