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Die Ärztin und Künstlerin Dominique Kähler Schweizer ist im Alltag schon lange klimafreundlich unterwegs. Dieses Jahr hat die Stadt Wil beim Klimadialog der Bevölkerung vermittelt, wie sie ihren Alltag umweltfreundlicher gestalten kann. Auch Dominique Kähler Schweizer hat sich beim Klimadialog Wil engagiert. Mit einer grosszügigen Photovoltaikanlage, einer wassersparenden Duschbrause und einem lebendigen Naturgarten leistet sie als Klimaheldin ihren Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Als Madame Tricot strickt sie ausserdem leidenschaftlich, wie es ihr gefällt.
Alles Gute kommt von oben! Bei Dominique Kähler Schweizer gilt dieses weihnachtliche Bonmot nicht nur in der Adventszeit: Sei es die pragmatische Photovoltaikanlage auf dem Hausdach, die wassersparende Duschbrause mit dem spritzigen Namen «Prosecco» oder die schillernden Schwalbenschwänze, die sie in ihrem Naturgarten züchtet.
«Engagement tut gut»
Die Stadt Wil führte von Frühling bis Herbst 2022 mit ihren Einwohnerinnen und Einwohnern einen Klimadialog durch. Die Teilnehmenden des partizipativen Angebots lernten die nachhaltigen Angebote der Stadt kennen und erfuhren insbesondere, wie sie im Alltag das Klima entlasten und ihren Energieverbrauch umweltfreundlicher gestalten können. Auch Kähler Schweizer hat als einer von elf Haushalten beim Klimadialog Wil teilgenommen. Im Rahmen dieser Aktion kam ein Energieberater zu ihr nach Hause und zeigte auf, was sie und ihr Mann in ihrem Haus energietechnisch verbessern können. Als Resultat liessen sie sich eine Photovoltaikanlage auf das Dach ihres Einfamilienhauses installieren. Die Anlage produziert auch für weitere Haushalte Strom: «Beim Kampf gegen den Klimawandel geht es auch darum, der Gemeinschaft zu dienen und das Konkurrenzdenken loszulassen. Nur indem wir gemeinsam handeln, können wir die Umwelt schützen. Dieses Engagement fühlt sich gut an», so Kähler. Die gebürtige Französin zeigt, dass verantwortungsvoller Konsum im Alltag auch Freude machen kann.
Keine Marienkäfer ohne Blattläuse
«Die Welt ist im Wandel. Wir müssen nun anders leben, anders handeln und anders kommunizieren. So geht es nicht weiter!», sagt sie dezidiert. «Mein Engagement für Umwelt ist nicht neu, ich informiere mich schon seit den 1980-er Jahren über den Klimawandel und versuche möglichst nachhaltig zu leben», so Dominique Kähler Schweizer. Belehren will sie andere Menschen aber nicht, sagt die 74-Jährige, die seit sieben Jahren in Rossrüti am Stadtrand von Wil lebt. Ihr ist wichtig, dass die Leute selbst verstehen, dass es nicht 5 vor, sondern 5 nach 12 ist und alle handeln müssen. Die Ärztin, die auch Blutegelbehandlungen anbietet, möchte Zusammenhänge aufzeigen – insbesondere bei der Bewirtschaftung der Natur in Gärten: «Wenn man Marienkäfer in seinem Garten haben möchte, muss man damit aufhören, Blattläuse zu vergiften. Das eine geht nicht ohne das andere», sagt die leidenschaftliche Gärtnerin.
Wo der Pfeffer wächst
Tomaten, Mangold oder gar ein Baum mit Szechuanpfeffer: Der Naturgarten von Dominique Kähler Schweizer ist ein Schatz, in dem es vieles zu entdecken gibt. Für Insekten und Schmetterlinge ein Paradies, sie finden überall Unterschlupf und Nährboden. Im Kompost verstecken sich Würmer. In einem eigens hergestellten Holzkasten überwintern Larven von Schwalbenschwänzen, die sich als Schmetterlinge entpuppt am Fenchel in ihrem Garten erfreuen. «Dieses Jahr sind es allerdings viel weniger Larven als sonst», betont Kähler, «vermutlich wegen der Hitze.» Kähler hat bei «Bodenseegärten» eine Ausbildung absolviert und geht nun zu anderen Leuten nach Hause, um ihre Naturgärten mit der Auszeichnung «Natur im Garten» zu zertifizieren: «Da gehe ich sehr systematisch vor, mit Checkliste.» Für einen Naturgarten seien eine grosse Biodiversität und ein natürlicher Rasen mit Gräsern zentral. Zudem gilt es zahlreiche weitere Kriterien zu erfüllen, um seinen Naturgarten offiziell zu zertifizieren: Vogelhäuschen, Insektenhotel, eine wilde Ecke mit Holz und Steinen für kleinere Tiere, eine Wasserstelle für Amphibien oder Schnittholz als Igel-Unterschlupf. Ein naturnaher Garten könne auch ein Vorbild für die Nachbarn sein.
Im Dialog mit der Natur
Wenn es sein muss, spricht Kähler Schweizer auch mit ihren Pflanzen und Bäumen und umsorgt sie mit Bachblüten. Als vor einigen Jahren der Ginkgobaum in ihrem Garten nicht wachsen oder die Feigen nicht spriessen wollten, redete die Gärtnerin den Bäumen gut zu – und siehe da: Der Gingko gedieh und der Feigenbaum trug plötzlich Früchte. «Die Erde ist lebendig und voller Mikroorganismen. Man muss ihr aber auch die nötige Regeneration und Zuwendung schenken», so die stolze Naturgarten-Besitzerin. Inspiration, um umweltbewusst zu leben, war für Dominique Kähler Schweizer der französische Umweltschützer, Landwirt und Schriftsteller Pierre Rabhi. Mit seiner Fabel über den Kolibri rief er dazu auf, dass alle ihren Beitrag für den Umweltschutz leisten – egal, wie klein dieser Beitrag auch ausfallen mag. Im Mittelpunkt der märchenhaften Geschichte steht ein Waldbrand. Während die anderen Tiere resignieren, versucht der Kolibri mit wenigen Tropfen Wasser den Brand zu löschen. «Wir alle müssen Kolibris sein und unseren Teil zur Rettung des Planeten beitragen», ist Dominique Kähler Schweizer überzeugt.
Die Welt in Wolle
Als Madame Tricot «lismet» Dominique Kähler Schweizer alles, was ihr in den Sinn kommt: Von Würsten über Schweinen bis zu Organen. Seit zehn Jahren kreiert Madame Tricot wunderbare weiche Kunstwerke. «Das Stricken beruhigt mich. Ich entwerfe alles frei im Kopf und folge keinem Strickmuster.» Kählers Kunst kann politisch sein und manchmal spielen Klimawandel und Umweltschutz eine Rolle, so hat die Künstlerin auch schon Ausstellungen über Food Waste gemacht und verwandelt in ihrer Arbeit oft Abfallprodukte und nutzlose Stoffe, um Neues zu erschaffen.
Was kann ich tun?
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie
Das Amt für Wasser und Energie setzt sich ein für sichere und intakte Gewässer, für den Schutz vor Hochwasser und Naturgefahren, für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Flüsse, Bäche, Seen und des Grundwassers, für eine rationelle und effiziente Verwendung der Energie und für den Schutz des Klimas.
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