Dialog & Kooperation
Klimastammtisch Thorondor

10. Oktober 2024

Klimastammtisch Thorondor in Buchs

Die Folgen des Klimawandels sind auch bereits in der Schweiz spürbar. Vielen Menschen machen sich deswegen Sorgen – sie haben Angst vor der Zukunft, sind frustriert oder fühlen sich ohnmächtig, weil sie keine Handlungsmöglichkeiten sehen. Hier setzt Fred Rohrer, Stadtrat in Buchs, an. In diesem Beitrag erzählt er, wie in Buchs ein Klimastammtisch ins Leben gerufen wurde. Am «Klimastammtisch Thorondor» können sich Gleichgesinnte austauschen zu Themen von Klimaschutz bis Klimakatastrophe.

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Fred Rohrer
Stadtrat Buchs

Im Herbst 2022 fanden in Buchs zum ersten Mal die KlimaGespräche statt. Zwischen 6 und 12 Personen treffen sich an vier Abenden zu einer Diskussion, die von zwei ausgebildeten Personen moderiert wird. Ausgangspunkt ist die Frage, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Leben auf Klimakurs bringen können. Wie sich das entwickelt, hängt natürlich sehr von den Teilnehmenden und ihrer ihren bisherigen Erfahrungen ab.

Klimagespräche

Die KlimaGepspräche wurden 2006 in England von der Psychotherapeutin Rosemary Randall und dem Ingenieur Andy Brown entwickelt. Die KlimaGespräche finden inzwischen in vielen Ländern statt und seit 2019 auch in der Schweiz. Die Methode verbindet Wissensvermittlung, Austausch und emotionale Unterstützung für eine bewusste, klimafreundliche Lebensweise. In einem vertrauensvollen Rahmen können Ängste und Widerstände reflektiert werden, um langfristige und nachhaltige Verhaltensveränderungen zu fördern. Zudem werden Ansätze diskutiert, wie man mit seinem Umfeld über anspruchsvolle Klimathemen sprechen kann. Aber auch gesellschaftliches und politisches Engagement für den Klimaschutz wird in den Klimagesprächen thematisiert. Die KlimaGespräche finden inzwischen in vielen Ländern statt. Die KlimaGespräche werden in der Deutschschweiz von HEKS organisiert.

Mehrere der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Buchs brachten schon viel Wissen sowie einen klimafreundlichen Lebensstil mit. Trotzdem (oder deshalb?) wurde die Sorge und die Ausweglosigkeit in Anbetracht des Klimawandels immer wieder thematisiert. Aber gerade das Thematisieren, der gemeinsame Austausch und das Erkennen «Ich bin nicht alleine» war für alle eine sehr positive Erfahrung.

Es wurde klar, dass vier Abende nicht reichen. Zwei Teilnehmer entschlossen sich, die Moderationsausbildung zu absolvieren – sie bieten heute KlimaGespräche in Rorschach an. Vier Teilnehmende aus Buchs vereinbarten, die Treffen in der unmoderierten, losen Form eines Klimastammtischs weiterzuführen. Gesagt, getan und in die Agenda eingetragen. Seither finden diese Treffen monatlich statt.

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Nur über den Klimawandel zu sprechen reicht leider nicht. Der regelmässige Austausch am Klimastammtisch ermutigt mich auch zum Handeln.

Trpi Brzovic

MSc ETH Masch.-Ing.

Die Themenwahl ergibt sich spontan, und manchmal bereitet jemand einen Beitrag vor. So wurde eine detaillierte Auswertung von «Ein Jahr Photovoltaik», inklusive Modellrechnungen präsentiert. Dabei ging es um die Frage, ob ein Batteriespeicher sinnvoll wäre. Oder es wurden Helferinnen und Helfer für eine PV-Anlage im Eigenbau gesucht. Oder überzeugende Argumente, weshalb der Verbrenner am besten morgen früh durch ein Elektroauto ersetzt werden sollte. Einmal wurde ein Vertreter einer Solargenossenschaft eingeladen und mit Fragen gelöchert. Ein andermal wurden gewisse Inhalte eines Buches über Kollapsologie diskutiert. Häufig ergibt sich auch ein Austausch von Veranstaltungs- oder Literaturhinweisen.

Ich persönlich finde beim Klimastammtisch nach wie vor das Erleben einer Gemeinschaft am wichtigsten – einer Gemeinschaft, in der meine Einschätzung unserer Lage geteilt oder zumindest verstanden wird.

peter

Neue Standards und technische Entwicklungen miteinander diskutieren - beim Klimastammtisch profitieren die Teilnehmenden voneinander.

Peter Maier

Dipl-Ing. HLK, Geak-Experte

Es bleibt die Frage nach dem Namen. «Thorondor» ist den meisten Tolkien-Fans bekannt – und für alle übrigen im Schnelldurchlauf: Sowohl im «Hobbit» als auch im «Herr der Ringe» sieht es gegen Ende für die Helden der Geschichte sehr schlecht aus, gar ausweglos. Im letzten Augenblick aber erscheinen beide Male die riesigen Adler aus dem Nebelgebirge, um die Helden zu retten. Diese Adler sind klein im Vergleich zu den Grossen Adlern des Ersten Zeitalters. Und Thorondor war damals der grösste unter ihnen

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Klimastammtisch, gemeinsam den Wandel gestalten. Unser Stammtisch hilft mir ins Handeln zu kommen und Ideen regelmässig auszutauschen.

Hagen Steindecker

Projektleiter Produktentwicklung

Was kann ich tun?

  • KlimaGespräche besuchen oder organisieren
    Schauen Sie hier nach, ob  in Ihrer Nähe demnächst KlimaGespräche stattfinden. Falls ja, melden Sie sich an und nehmen Sie teil! Falls nein: Informieren Sie sich und melden Sie sich dann bei der Verantwortlichen für die KlimaGespräche!
  • Regelmässige Treffen mit Gleichgesinnten abhalten
    Egal ob mit oder ohne KlimaGespräche: Der Austausch mit Gleichgesinnten ist wichtig. Laden Sie zwei, drei Freunde und Freundinnen ein, welche die Problematik der Erderhitzung ähnlich einschätzen. Unterhalten Sie sich und vereinbaren Sie, das Treffen regelmässig zu wiederholen. Erzählen Sie davon, und laden Sie fortlaufend weitere Personen ein. Hilfreich hierzu ist ein einfacher E-Mailverteiler.
  • Klimastammtisch «Thorondor» besuchen
    Üblicherweise am zweiten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr trifft sich der Klimastammtisch «Thorondor» an unterschiedlichen Orten in Buchs. Falls Sie einmal (oder auch regelmässig) dabei sein möchten, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Um über den Treffpunkt informiert zu werden, melden Sie sich bei Fred Rohrer kontakt@fredrohrer.ch.

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