Wirtschaft & Arbeit
Verein St.Galler Rheintal

16. Januar 2025

Kunden fordern Produktion mit grünem Strom

Die Pemat AG produziert auf ihren Dächern mehr Strom als sie selbst benötigt. Mit der Investition in die Photovoltaikanlage nimmt das Unternehmen seine ökologische Verantwortung war und verschafft sich zusätzlich einen Marktvorteil.

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Ralph Dietsche
Journalist

Oberriet. – Peter Mattle ist ein Unternehmer, der seiner Konkurrenz meist eine Nasenlänge voraus ist. Nicht nur was das Kerngeschäft mit der Biege- und Walztechnik angeht, sondern auch was die nachhaltige Produktion betrifft. Vor zehn Jahren hat der innovative Geschäftsmann in eine rund 800 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage investiert. Seit der Inbetriebnahme der Anlage deckt er rund 50 Prozent des Energiebedarfs der Pemat AG mit selbst produziertem Strom ab. Dieses Jahr erweiterte Peter Mattle die Photovoltaikanlage um weitere 2’000 Quadratmeter. Als nächstes soll eine Ladestation für E-Autos installiert werden. Kunden und Mitarbeitende können so ihre Fahrzeuge mit dem firmeneigenen Strom aufladen.

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Inzwischen nutzt Peter Mattle das gesamte Dach seines Unternehmens zur Gewinnung von grüner Energie. Die Photovoltaikanlage produziert mehr Strom als die Pemat AG in Oberriet benötigt. Foto: Ralph Dietsche

Investition wird zum Marktvorteil

Bei Peter Mattle löste die Investition in die Photovoltaikanlage das Gefühl «etwas Gutes zu tun» aus. Hinzu kommen unerwartete Marktvorteile. «Immer mehr Kunden im internationalen Markt fordern von ihren Lieferanten einen Nachweis, dass für die Produktion grüner Strom verwendet wird», weiss Peter Mattle. In der Designbranche sowie im Fahrzeug und Schienenfahrzeugbau wird grüner Strom vorausgesetzt. Der Umweltgedanke beschränkt sich bei der Pemat AG allerdings nicht allein auf die Energiegewinnung. «Mit kleinen Massnahmen können erkennbare Wirkungen erzielt werden», ist sich Peter Mattle sicher. Seine Visionen, wie mit Ressourcen schonungsvoll umgegangen werden kann, setzt er konsequent um. Lastwagen beispielsweise fahren direkt in die Halle. Dort werden sie bei geschlossenem Tor entladen oder beladen. Dadurch kann ein Entweichen der Wärme verhindert werden.

Zuständigkeiten klar geregelt

Bei Neuanschaffungen von Maschinen schaut Peter Mattle auf deren Effizienz. «Viele staunen, wie gering unser Energiebedarf ist», erzählt Peter Mattle beim Gang durch die Produktionshalle und weist daraufhin, dass in seinem Betrieb die Zuständigkeiten klar geregelt sind. Für die Überwachung der Raumtemperatur ist beispielsweise eine Person verantwortlich. «Allein mit dieser Massnahme haben wir unseren Energiebedarf gesenkt. Vom Gaslieferanten erhielten wir gar eine Rückvergütung,» sagt Peter Mattle nicht ohne Stolz. Inzwischen nutzt sein Betrieb das Gas nur noch zum Heizen der Räume. Alles andere erfolgt elektrisch mit Strom vom eigenen Hallendach. Als Unternehmer ist es ihm wichtig stets dort zu investieren, wo es Sinn ergibt und wo ein Nutzen für den Betrieb und die Umwelt entsteht.

Unterstützung für Gewerbe und Private

Die Fachgruppe Energie des Vereins St.Galler Rheintal setzt sich für die Umsetzung der Energiewende in der Region ein. Unterstützt wird sie von der Energieagentur St.Gallen, welche als kantonales Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien Erstanlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger ist. Weitere Informationen unter www.energieagentur-sg.ch.

Was kann ich tun?

  • Prüfe dein PV-Potenzial auf sonnendach.ch
  • Wende dich an einen Installateur dem du vertraust. Er hat Erfahrung und kann sich auch um die Bewilligung und Förderung kümmern. Eine Liste von Fachpersonen findet man auch auf die Solarprofis.
  • Schliesst euch zu einem konventionellen oder virtuellen ZEV zusammen und vermarktet den Solarstrom unter den Nachbarn. Davon profitiert alle. Weitere Infos auf: ZEV/Eigenverbrauch (swissolar.ch)

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