Raum & Wohnen
Umwelt und Energie Stadt St.Gallen

18. Februar 2025

KURT 12: Weit gedacht, nachhaltig gebaut

Das neue Geschäftshaus KURT 12 in St.Gallen-West zeigt, dass zum nachhaltigen Bauen auch Weitsicht gehört. So denken die Verantwortlichen nicht nur an die aktuelle Reduktion des CO2-Ausstosses und des Energieverbrauchs, sondern im Sinne der Kreislaufwirtschaft auch an die künftige Nutzung des Gebäudes und einzelner Bauteile. KURT 12 ist auf die Lebensdauer von 100 Jahren ausgerichtet.

TobiasFischer

Tobias Fischer-Künzler
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Als die Bauherrschaft und beauftragte Unternehmen am 13. Februar 2025 zum Rundgang einluden, präsentierten sich die Stockwerke von KURT 12 noch als offene, weite Flächen. Selbstverständlich folgt mit dem Innenausbau noch eine Aufteilung in Geschäftsräume, nicht selbstverständlich ist dabei aber die langfristige Flexibilität: Die Trennwände und die möglichen Anschlüsse sind so gestaltet, dass Wände innerhalb des Gebäudes möglichst einfach versetzt werden können. Damit lassen sich Material, graue Energie und nicht zuletzt auch Kosten sparen. «Möglichst einfach» ist ohnehin die Devise beim Neubau an der Breitfeldstrasse 12 in St.Gallen.

Einfach nachhaltig

Die Krämer Bau AG als Bauherrin und die Planenden nutzen das Einfache als Schlüssel für den langfristigen und nachhaltigen Betrieb des Gebäudes. Ihr Projekt zeigt: Einfache Nutzung bedeutet, es sich bei der Planung nicht einfach zu machen. Ein Beispiel dafür ist die Gebäudetechnik: Hier setzen die Verantwortlichen auf Lowtech und Aufputzinstallationen, um Wartungs- und Anpassungsarbeiten zu erleichtern. Dank Verbundlüftern kann auf Lüftungskanäle verzichtet werden. Und eine einheitliche Fenstergrösse würde einen späteren Ersatz oder auch die Wiederverwertung in einem anderen Gebäude vereinfachen.

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Offener Innenraum im Kurt 12, welcher flexibel eingeteilt werden kann. Bildquelle: Tobias Fischer-Künzler

Erdsonden und Photovoltaik

Geheizt und gekühlt wird mit einer Erdsonden-Wärmepumpe und besonders effizienten Klimakonvektoren. Zusätzlich wird mit begrünten Balkonen die Eigenbeschattung optimiert. Ein grosser Teil des Stroms kommt von den Photovoltaikanlagen auf dem Dach von KURT 12 sowie auf dem Dach und der Fassade des benachbarten Geschäftshauses KURT 13.

Was kann ich tun?

Achte bei der Planung eines Gebäudes nicht nur auf die Reduktion der Betriebsenergie, sondern auch auf die Nachhaltigkeit beim Bau des Gebäudes.

  • Plane das Gebäude so, dass es flexibel genutzt werden kann und möglichst lange Bestand hat. Achte darauf, dass Materialien und Bauteile rückgebaut und wiederverwendet werden können, um Abfall zu minimieren und Rohstoffe zu schonen.
  • Die sogenannte graue Energie – also die Energie, die für Herstellung, Transport und Entsorgung von Baumaterialien benötigt wird – hat einen großen Einfluss auf die Ökobilanz eines Gebäudes. Auf der Website von Ecobau findest du eine Sammlung von Möglichkeiten, um die graue Energie zu reduzieren: Ecobau – Graue Energie. Weitere wertvolle Tipps für nachhaltiges Bauen bietet die Energieagentur in ihrer Themensammlung: Einfaches Bauen und Erneuern.

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