Raum & Wohnen
Energieagentur St.Gallen

24. Oktober 2022

Naturräume für unsere Lebensträume

Qualitativ wertvolle Freiräume sind keineswegs ökologische Sperrzonen, in denen der Natur freien Lauf gelassen wird und alles wild durcheinander wuchert. Vielmehr finden wir Orte zum Aufenthalt und zum Spielen, Begegnungszonen auf dem Weg zu oder von unserem Zuhause, aber auch private Erholoasen im Freien.

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Beat Kölbener
Projektleiter, Energieagentur St.Gallen

Ein zeitgemäss gestalteter Aussenraum bietet naturnah angelegte Flächen für unterschiedliche Nutzungen. Das schafft Qualitäten und Mehrwerte für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt. Bewohnerinnen und Bewohner schätzen die Ruhe und Erholung in qualitativ hochwertigen Naturräumen. Auf Pflanz- und Ruderalflächen, in einheimischen Bäumen und Hecken, Wasserflächen und Feuchtgebieten finden eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten wertvollen Lebensraum und Nahrungsquellen.

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Ich wünschte mir, wir alle wären öfter ein bisschen mutiger und neugieriger, damit unsere Gärten freier, wilder und dadurch vielfältiger würden.

Céline Hummel

Landschaftsarchitektin

Die Aussenräume gewinnen an Bedeutung, auch wegen der steigenden Grundstückspreise und der zunehmenden inneren Verdichtung. Anstelle grüner und grauer Restflächen bieten reichhaltige Naturräume beständige Mehrwerte. Wenn das Naherholungsgebiet und der Abenteuerspielplatz vor der eigenen Haustüre liegen, sichert sich die Eigentümerschaft klare Vorteile im Wohnungsmarkt. Übrigens: Auch ein Balkon, eine Fassade oder ein Flachdach kann zu einer Naturoase werden.

Hier können Sie sich informieren:

Der Blick aus dem Fenster ist Teil der Wohnung und der Garten das Aussenzimmer zum Haus. Doch der Nutzen einer qualitätsvollen Freiraumgestaltung ist vielschichtiger als das. Ein hochwertig gestalteter Aussenraum bereichert nicht nur das eigene Grundstück, sondern darüber hinaus ein Quartier und den bebauten Raum als Ganzes. Die Planungsüberlegungen über die Grundstücksgrenze hinaus schaffen harmonische Übergänge und damit eine vielfältige Flora und Fauna. Im bebauten Raum sind interdisziplinäre klimaregulierende Lösungen zunehmend von Bedeutung.

Kaum etwas ist intensiver in Pflege und Unterhalt als ein Rasen, der immer wieder geschnitten, gedüngt, bewässert und von Unkraut befreit werden will. Ein naturnaher Aussenraum dagegen generiert deutlich weniger Arbeit und tiefere Unterhaltskosten. Denn standortgerechte Bepflanzungen wachsen und gedeihen sehr gut ohne Pflanzenschutzmittel, Kunstdünger oder stetem «Kampf gegen Unkraut und Ungeziefer».

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Gebäude, geteerte Flächen und ökologisch nutzlose Schottergärten heizen sich tagsüber auf und geben die Wärme nachts wieder ab. Im Gegensatz dazu speichern Bäume, Pflanzen und sickerfähige Beläge Regenwasser. Das entlastet einerseits das Abwassersystem und kühlt durch Verdunstung das Mikroklima im Sommer merklich. Eine qualitätsvolle Freiraumgestaltung schafft das Gleichgewicht zur inneren Verdichtung. Dazu braucht es die Weitsicht aller Beteiligten, die Investitionskosten ins Verhältnis zum langfristigen Nutzen für Mensch und Natur zu setzen.

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