Mobilität & Verkehr
energietal toggenburg

15. August 2024

Nesslauer Transport-Unternehmen ist unterwegs zur CO2-Neutralität

Seit 2022 sind mehrere Kühllastwagen der Roth Kühltransporte GmbH elektrisch unterwegs. Bei den übrigen Fahrzeugen, vor allem Schulbussen, fliesst schon bald ausschliesslich HVO-Kraftstoff in den Tank. Mit Hilfe der Science Based Targets Initiative (SBTi) will Firmeninhaber Michael Roth sein ganzes Unternehmen bis 2027 CO2-neutral werden lassen.

Sabine Camedda_Portrait

Sabine Camedda
Leiterin Kommunikation energietal toggenburg

Rund 15’000 Kilometer spulen die Kühllastwagen von Roth Kühltransporte GmbH in Nesslau pro Monat ab. Sie sorgen dafür, dass Herr und Frau Schweizer in den Läden frisches Gemüse und knackige Früchte finden. Schon länger überlegte Firmeninhaber Michael Roth, wie er seine Transportgüter nachhaltiger vom Produzenten zum Konsumenten bringen könnte.

Bereits im Jahr 2022 schaffte er zwei Kühllastwagen von Volvo an. Er habe die Fahrzeuge zuvor in Schweden getestet. Die Qualität und die Funktionalität seien überzeugend, sagt er. Im Alltag haben sich die Fahrzeuge bewährt: Die Zugfahrzeuge und die Kühlanhänger werden ausschliesslich mit erneuerbarem Strom betrieben. Der Ladevorgang kann gut in den Tagesablauf der Chauffeure integriert werden. Diese Erfahrungen haben Michael Roth ermutigt, den Schritt in Richtung CO2-Neutralität konsequent weiterzugehen. Er investiert in fünf neue Kühllastwagen von Mercedes, die rein elektrisch betrieben werden.

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Wenn wir die neuen Kühllastwagen in Betrieb genommen haben, können wir 75 Prozent unserer Güter CO2-neutral ausliefern. So viel schafft im Moment kein anderes Transportunternehmen in der Schweiz.

Michael Roth

Inhaber Roth Kühltransporte GmbH

Die Roth Kühltransporte GmbH ist nicht nur in der Transportlogistik für den Lebensmittelbereich tätig. Die Unternehmung mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auch für den Schülertransport in Nesslau verantwortlich. «Leider ist die Technik noch nicht ganz so weit, dass es elektrisch betriebene Schulbusse mit Allradantrieb auf dem Markt gibt», erklärt Michael Roth. Um auch beim Schülertransport den CO2-Ausstoss zu senken, setzt er ab 2025 HVO-Kraftstoff ein. Dieser besteht zu einem grossen Teil aus pflanzlichen Ölen und kann ohne technische Umstellungen in Dieselmotoren eingesetzt werden. Diese Treibstoffe reduzieren den CO2-Ausstoss um bis zu 90 Prozent. Aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit von Altöl für die Herstellung von HVO-Kraftstoff dient es jedoch vor allem als eine Übergangslösung.

Mit diesen Schritten in Richtung CO2-Neutralität investiert Michael Roth in die Zukunft. Es sei ihm ein grosses Anliegen, im Hinblick auf jüngere und zukünftige Generationen sorgsam mit der Umwelt umzugehen. Mit der Umsetzung der Science Based Targets Initiative (SBTi) von Go for Impact nimmt Michael Roth eine weitre Vorreiterrolle ein. «Unser internes Ziel, CO2-neutral zu sein, werden wir so voraussichtlich bis 2027 erreichen», sagt er. Michael Roth. «Somit sind wir optimal für die Zukunft gewappnet.»

Was kann ich tun?

  • Organisationen wie «Go for Impact», eine Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und der öffentlichen Hand bieten gangbare Lösungen für Unternehmen. Mit der Offensive für die Umsetzung der Science Based Tagets unterstützt sie die willigen Unternehmer.
  • Bei Aktionen in der Unternehmung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Boot holen. Bei der Roth Kühltransporte GmbH ist die Belegschaft aufgerufen, den Arbeitsweg möglichst CO2-neutral zu absolvieren, um die Gesamtbilanz des Unternehmens zu senken.
  • Es lohnt sich für Unternehmer, sich bereits frühzeitig mit der Senkung des CO2-Ausstosses zu befassen. Initiativen wie die Science Based Targets betrachten nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch vorgelagerte und nachgelagerte Aktivitäten in der Lieferkette.

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