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Das Konsortium aus der Lubera Rhein-Baumschule, dem ewb und dem Solarmodulhersteller Insolight erstellte innerhalb eines Jahres die grösste Agri-PV Anlage Europas und entwickelte neue Solarmodule die speziell auf die Bedürfnisse der Agri-PV eingehen. Im Interview mit Adrian Bossart, CEO ewb wird deutlich: Diese Technologie hat noch riesiges Potenzial, auch über die Kantonsgrenze hinweg.
Lichtdurchlässige Photovoltaikmodule, die Strom aus Sonnenenergie produzieren und gleichzeitig als Dach eines Gewächshauses dienen: Das klingt futuristisch, ist aber in Buchs im St.Galler Rheintal Realität. Im Sommer 2024 wurde dort auf einem Gewächshaus der Lubera Rhein-Baumschulen eine sogenannte «Agri-Photovoltaik-Anlage» eröffnet.
Möglich gemacht wurde die aussergewöhnliche Anlage dank einer engen Zusammenarbeit von Lubera mit dem ewb (Elektrizität- und Wasserwerk der Stadt Buchs) und der Lausanner Firma Insolight.
Adrian Bossart, CEO des ewb berichtet im Interview über die Hintergründe des Projekts
Adrian Bossart, wie entstand die Idee, eine Agri-PV-Anlage in Buchs zu bauen?
Der Besitzer der Lubera Rhein-Baumschulen, Markus Kobelt, kam 2021 auf uns zu. Er plante einen Neubau eines Gewächshauses für Obst und Gemüse und hatte auf einer Messe eine solche Anlage gesehen. Da das ewb das strategische Ziel verfolgt, grosse Flächen mit Photovoltaik auszustatten, waren wir interessiert. Gemeinsam mit der Firma Insolight aus Lausanne entwickelten wir dann Photovoltaik-Module, die sich nahtlos in Glasgewächshäuser integrieren lassen. Wir konnten dank der Anlage unsere eigene Solarstromproduktion um einen Drittel steigern. Selbst produzierte, nachhaltige Energie macht mittlerweile rund 40 Prozent unseres Angebots aus. Dieser Erfolg bestärkt uns in unserer Strategie und wir werden weiterhin in Photovoltaikanlagen investieren.
Wie funktionieren diese neuartigen Module genau?
Herkömmliche Solarmodule sind darauf ausgelegt, die maximale Energieproduktion pro Fläche zu erreichen. Bei Agri-PV-Anlagen geht es hingegen darum, die ideale Menge an Licht für die Pflanzen durchzulassen und den Rest in Strom umzuwandeln. Der Unterschied liegt in der Dichte der Solarzellen, die geringer ist als bei herkömmlichen Anlagen. Konkret gehen 80 Prozent des Sonnenlichtes durch für die Pflanzen, 20 Prozent werden für die Energieerzeugung genutzt. Das Potenzial der Technologie ist riesig: Jedes Gewächshaus kann theoretisch mit den lichtdurchlässigen Solarmodulen nachgerüstet werden.
Die Pflanzenproduktion im Lubera Gewächshaus ist doppelt nachhaltig: Pflanzen wandeln natürlich Sonnenlicht in Energie und Leben um und fixieren gleichsam nebenbei auch CO2, und das gleiche Gewächshaus liefert zusätzlich zur pflanzlichen Energie Strom für uns Menschen.
Markus Kobelt
Geschäftsführer Lubera
Gab es Herausforderungen in dem Projekt?
Der Zeitplan für das Projekt war sportlich, da wir ja nebst der allgemeinen Planung auch die neuen Module in Zusammenarbeit mit externen Partnern entwickeln mussten. Unser gemeinsames Ziel hat uns angetrieben und zu einer sehr guten Zusammenarbeit geführt. Die wichtigste Lektion daraus ist für uns, dass man Mut haben muss, etwas Neues umzusetzen, auch wenn nicht alle Details geklärt sind oder Referenzprojekte zur Verfügung stehen. Die gute Kooperation zwischen den Lubera-Rheinschulen, der externen Firma Insolight, der Stadt Buchs sowie dem ewb als öffentlich-rechtliches Unternehmen war für mich beeindruckend. Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen so unterschiedliche Partner an einem Strang ziehen.
Das ewb ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen der Stadt Buchs. Unter anderem sitzt der Stadtpräsident in der Betriebskommission des Werkes. Wie haben Sie die Bevölkerung und die Gemeinde ins Projekt einbezogen?
Für das Projekt musste die Gemeinde einem Kredit von 1,5 Millionen Franken zustimmen, mit dem sich das ewb am Bau beteiligt hat. Auch darum war ein frühzeitiger Austausch mit Politik und Öffentlichkeit wichtig. Von der Stadt wurden wir mit dieser Idee erfreulicherweise von Beginn weg unterstützt. Die Bevölkerung konnte sich Ende August an einem Tag der offenen Tür ein Bild der Anlage machen.
Die wichtigste Lektion daraus ist für uns, dass man Mut haben muss, etwas Neues umzusetzen, auch wenn nicht alle Details geklärt sind oder Referenzprojekte zur Verfügung stehen.
Adrian Bossart
CEO ewb
Wie geht es mit dem Projekt nun weiter?
Die Anlage ist im regulären Betrieb, es gibt in diesem Sinne keine besonderen Aktivitäten mehr. Ich will aber betonen, dass wir offen sind, unsere Erfahrungen mit interessierten Gemeinden und Unternehmen zu teilen. In der Schweiz gibt es viele Standorte, an denen man Gewächshäuser entsprechend bauen oder umrüsten könnte. Würde man die Technologie grossflächig einsetzen, könnten Agri-PV-Anlagen bis zu zehn Prozent des Schweizer Strombedarfs abdecken.
Vorteile der Agri-PV
Was kann ich tun?
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie
Das Amt für Wasser und Energie setzt sich ein für sichere und intakte Gewässer, für den Schutz vor Hochwasser und Naturgefahren, für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Flüsse, Bäche, Seen und des Grundwassers, für eine rationelle und effiziente Verwendung der Energie und für den Schutz des Klimas.
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