Adrian Bossart, CEO des ewb berichtet im Interview über die Hintergründe des Projekts
Adrian Bossart, wie entstand die Idee, eine Agri-PV-Anlage in Buchs zu bauen?
Der Besitzer der Lubera Rhein-Baumschulen, Markus Kobelt, kam 2021 auf uns zu. Er plante einen Neubau eines Gewächshauses für Obst und Gemüse und hatte auf einer Messe eine solche Anlage gesehen. Da das ewb das strategische Ziel verfolgt, grosse Flächen mit Photovoltaik auszustatten, waren wir interessiert. Gemeinsam mit der Firma Insolight aus Lausanne entwickelten wir dann Photovoltaik-Module, die sich nahtlos in Glasgewächshäuser integrieren lassen. Wir konnten dank der Anlage unsere eigene Solarstromproduktion um einen Drittel steigern. Selbst produzierte, nachhaltige Energie macht mittlerweile rund 40 Prozent unseres Angebots aus. Dieser Erfolg bestärkt uns in unserer Strategie und wir werden weiterhin in Photovoltaikanlagen investieren.
Wie funktionieren diese neuartigen Module genau?
Herkömmliche Solarmodule sind darauf ausgelegt, die maximale Energieproduktion pro Fläche zu erreichen. Bei Agri-PV-Anlagen geht es hingegen darum, die ideale Menge an Licht für die Pflanzen durchzulassen und den Rest in Strom umzuwandeln. Der Unterschied liegt in der Dichte der Solarzellen, die geringer ist als bei herkömmlichen Anlagen. Konkret gehen 80 Prozent des Sonnenlichtes durch für die Pflanzen, 20 Prozent werden für die Energieerzeugung genutzt. Das Potenzial der Technologie ist riesig: Jedes Gewächshaus kann theoretisch mit den lichtdurchlässigen Solarmodulen nachgerüstet werden.