St.Galler Energiekonzept 2021-2030

Schwerpunkt 5

Arbeiten

Wirtschaft und öffentliche Hand im Kanton St.Gallen verbrauchen nach wie vor rund zwei Drittel der elektrischen Energie und ein Drittel der Brennstoffe – und das obwohl der Wirtschaftssektor seinen Energieverbrauch zwischen 2010 und 2020 um einen Drittel gesenkt hat. Auf diesem Erfolg bauen wir auf und führen ihn weiter.

Infografik Schwerpunkt 5
-20%
Energiekosten

Solarstromproduktion auf grossen Flächen ausbauen

Viele Unternehmen verbrauchen am Tag den Grossteil ihres Stroms. Dann also, wenn auch Photovoltaik-Anlagen Strom produzieren. Das ist insofern interessant, weil Photovoltaik-Anlagen dann am rentabelsten sind, wenn der Strom direkt vor Ort verbraucht wird. Denn auf selbstproduzierten Strom bezahlen die Unternehmen keine Netzkosten, Abgaben und Steuern, was rund 60% des gesamten Strompreises entspricht.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Energieagentur St.Gallen - Eisenhut Christian (c.eisenhut@energieagentur-sg.ch)

Zielbild

Die Stromproduktion auf oder am Gebäude gehört für Unternehmen im Jahr 2030 zum Standard. Eine Sanierung der Gebäudehülle wird genutzt, um eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Angebote «alles aus einer Hand» erleichtern Unternehmerinnen und Unternehmern, eine Photovoltaik-Anlage zu realisieren.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2021:

Wir liegen leicht unter dem Zielwert. Jeder Beitrag zählt, um die Lücke zu schliessen.

Umsetzung 

  • Gründe für eine Investition in eine Photovoltaik-Anlage gibt es für Unternehmen viele: etwa finanzielle Vorteile oder die sichere Versorgung mit eigenem Strom. Zudem gibt es besonders geeignete Zeitpunkte, um solche Anlagen zu installieren. Beispielsweise, wenn das Dach oder die Fassade erneuert werden müssen. Deshalb sensibilisiert der Kanton die Unternehmen und weckt ihr Interesse an Photovoltaik-Anlagen auf ihren Bauten.
  • Der Kanton arbeitet mit Planenden und Gebäudehüllenbauern zusammen, damit sie bei Arbeiten an Dächern oder Fassaden immer auch auf die Möglichkeit der Solarstromproduktion hinweisen.
  • Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe mit geeigneten Flächen werden direkt angegangen und über die Vorgehensweisen und mögliche Umsetzungspartner informiert. 

Grossverbraucher sind Vorbilder

Seit der Umsetzung des Grossverbrauchermodells im Jahr 2014 haben knapp drei Viertel der Grossverbraucher eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Die Übrigen haben eine Analyse zur Optimierung ihres Energieverbrauchs durchgeführt. In den letzten sechs Jahren haben die Grossverbraucher im Kanton ihren CO2-Ausstoss um einen Fünftel verringert und produzieren mit derselben Menge Energie einen Siebtel mehr. Das Grossverbrauchermodell in Verbindung mit den Zielvereinbarungen trägt massgeblich dazu bei, dass die kantonale Energiepolitik erfolgreich umgesetzt wird. Verschiedene Unternehmen leisten darüber hinaus freiwillig mehr als gefordert.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Amt für Wasser und Energie - Dudli Philipp (philipp.dudli@sg.ch)

Zielbild

Im Jahr 2030 setzen 80% der Energie-Grossverbraucher eine Zielvereinbarung um. So werden sie zu Vorbildern und motivieren andere zum Nachahmen. Zudem wird «gleichzeitiges Heizen und Kühlen» konsequent vermieden.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Die Werte entwickeln sich nach Plan: Danke an alle, die mitmachen und weiter so!

Umsetzung 

  • Der Kanton stellt sicher, dass die Unternehmen ihre Zielvereinbarungen fristgerecht erneuern.
  • Der Beitrag der Wirtschaft zur Erreichung der Energie- und Klimaziele ist wichtig und unerlässlich. Deshalb macht der Kanton diese Leistung sichtbar; gemeinsam mit Verbänden und den Umsetzungsorganisationen des Bundes (Energie-Agentur der Wirtschaft, Cleantech Agentur Schweiz und gegebenenfalls weiteren).
  • Unternehmen nutzen anfallende Wärme konsequent selbst oder stellen sie anderen zur Verfügung.

Steigerung der Energieeffizienz bei KMU und Landwirtschaftsbetrieben

KMU und Landwirtschaftsbetriebe benötigen im Kanton St.Gallen etwa gleich viel elektrische Energie wie die Energie-Grossverbraucher; rund je ein Drittel des gesamten Bedarfs. Während sich das verbindliche Modell mit Zielvereinbarung bei rund 350 Grossverbrauchern bewährt, fehlen einfache Instrumente für KMU.

Beginn der Massnahme

2022

Status

In Planung

Federführende Stelle

Energieagentur St.Gallen - Hobi Martin (m.hobi@energieagentur-sg.ch)

Zielbild

Im Jahr 2030 beschäftigen sich KMU ganz selbstverständlich mit dem Thema Energie in ihrem Betrieb. Sie setzen Energie nur noch mit einem klaren Nutzen ein: «kein Betrieb ohne Nutzen».

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Zielerreichung gefährdet – aber gemeinsam schaffen wir es in den grünen Bereich.

Umsetzung 

  • Energie erhält ein Gesicht – in jedem KMU kümmert sich eine Person um das Thema Energie.
  • Energie ist bei den meisten KMU kein bedeutendes Thema. Deshalb ist es wichtig, dass sie ihre Erfahrungen dazu regelmässig austauschen und rasch voneinander lernen. Der Kanton unterstützt die Unternehmen, um ihre Erfolge zu zeigen.
  • Wenn sich Unternehmen mit der Investition in eine Photovoltaik-Anlage beschäftigen, führt dies oft dazu, dass sie sich weiter mit dem Thema Energie und Energieeffizienz auseinandersetzen. Der Kanton unterstützt dies.
  • Aufgrund ihrer fehlenden Expertise brauchen KMU oft Hilfe, um Energieeffizienzmassnahmen umzusetzen. Deshalb bietet der Kanton entsprechende Instrumente an; wie Musterpflichtenhefte, Betriebsoptimierung oder freiwillige Zielvereinbarungen.

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