St.Galler Energiekonzept 2021-2030

Schwerpunkt 3

Im & ums Haus

Wohngebäude sind in der Schweiz für rund 40% des Energieverbrauchs und etwa einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. So viel zur schlechten Nachricht. Die gute: Gegenüber der letzten 50 Jahre verbrauchen Neubauten heute rund 80% weniger Energie. Zudem ist die Technologie, um diese Zahlen weiter zu senken, vorhanden und erprobt.

Infografik Schwerpunkt 3
-60% Energieverbrauch

Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien steigern 

Zwei von drei Gebäuden werden noch immer mit Heizöl oder Erdgas geheizt. Zudem ist das Potenzial für Solarstrom in der Schweiz bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Auf Schweizer Gebäuden allein könnten rund 67 TWh Solarstrom pro Jahr produziert werden. Das ist mehr als die Schweiz jährlich verbraucht. Deshalb zielt diese Massnahme darauf ab, die Produktion und die Nutzung von erneuerbarer Energie im und ums Haus zu steigern.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Energieagentur St.Gallen - Neher Lorenz (l.neher@energieagentur-sg.ch)

Zielbild

St.Gallerinnen und St.Galler heizen mit erneuerbarer Energie und produzieren ihren Strom mehrheitlich selbst. Neubauten produzieren mehr Energie als gesetzlich vorgegeben. Ein Viertel aller Mieterinnen und Mieter beteiligen sich an einer gemeinschaftlichen Energieerzeugungs-Anlage wie beispielsweise einer Photovoltaik-Anlage.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Die Werte entwickeln sich nach Plan: Danke an alle, die mitmachen und weiter so!

Umsetzung 

  • Um eine Photovoltaik-Anlage zu planen und zu installieren, sind zahlreiche Arbeitsschritte nötig. Oft sind unterschiedliche Unternehmen daran beteiligt. Dieser Aufwand schreckt Investorinnen und Investoren teilweise ab. Standardisierte Photovoltaik-Anlagen zum Fixpreis aus einer Hand bieten Abhilfe. Solche Angebote umfassen sämtliche Dienstleistungen – von der Planung bis zur Installation der Anlage. Dadurch entfällt der aufwändige Vergleich verschiedener Offerten. Und zudem müssen die Investorinnen und Investoren die ausführenden Unternehmen nicht koordinieren. Deshalb begrüsst der Kanton solche Kampagnen.
  • Photovoltaik-Anlagen sind dann am rentabelsten, wenn der Strom direkt vor Ort verbraucht wird. Denn auf den selbst produzierten Strom bezahlen Eigentümerinnen und Eigentümer keine Abgaben und Steuern. Diese entsprechen knapp 60% des gesamten Strompreises, der aus dem Stromnetz bezogen wird. Es lohnt sich also für mehrere Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer, sich zu Eigenverbrauchsgemeinschaften zusammenzuschliessen. Deshalb arbeitet der Kanton mit Gemeinden und lokalen Energieversorgungsunternehmen zusammen, um solche Zusammenschlüsse zu vereinfachen und attraktiver zu machen.
  • Heizsysteme mit erneuerbaren Energien überzeugen auf vielfältige Weise. Sie werden finanziell immer attraktiver, sind klimafreundlich und machen uns unabhängig von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland. Deshalb setzt sich der Kanton dafür ein, dass solche klimafreundlichen Systeme immer mehr zum Standard der Branche werden.

Sommerlicher Wärmeschutz bei Planung und Realisierung umsetzen

Das Klima verändert sich und Hitzetage werden zunehmen. Umso wichtiger wird es, Wohngebäude und ihre Umgebung gezielt zu planen und zu bauen. So, dass die Gebäude und der Aussenraum auch im Sommer behaglich sind. Diese Massnahme zielt darauf ab, die allenfalls notwendige Kühlung in Wohngebäuden möglichst tief zu halten.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Energieagentur St.Gallen - Bannwart Fabian (f.bannwart@energieagentur-sg.ch)

Zielbild

St.Galler Gebäude brauchen wenig Energie und bieten ganzjährig hohen Wohnkomfort. Sie und ihre Umgebung sind so gestaltet, dass sie auch im Sommer komfortabel bewohnbar sind, ohne elektrisch kühlen zu müssen. Für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ist es also selbstverständlich, ihre Gebäude vor der sommerlichen Wärme zu schützen.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Die Werte entwickeln sich nach Plan: Danke an alle, die mitmachen und weiter so!

Umsetzung

  • Effiziente Massnahmen, um das Kühlen von Gebäuden mit Strom zu vermeiden, sind: bauliche Massnahmen wie beispielsweise die Verschattung, die Begrünung des Aussenraums oder Verhaltensänderungen wie Lüften oder Nachtauskühlung. Der Kanton fördert deshalb das Bewusstsein für und die Bedeutung von sommerlichem Wärmeschutz bei Fachleuten und bei Hauseigentümerinnen sowie Hauseigentümern.
  • Gut umgesetzte Projekte und ihr Mehrwert werden dokumentiert (inkl. Kosten) und Fachleuten sowie Bauwilligen einfach zugänglich gemacht.
  • Standards wie «Einfaches und nachhaltiges Bauen» oder Normen werden etabliert und stärker bekannt gemacht.

Energieberatung verbreiten und Anreize für energetisch effizienten Betrieb schaffen

Zuerst Dach und Kellerdecke isolieren, dann die Fassade dämmen, und zum Schluss ein neues Heizsystem einsetzen? Oder doch in einer anderen Reihenfolge vorgehen? Das sind wichtige Entscheide. Denn jede Investition wirkt sich sowohl finanziell als auch ökologisch aus. Diese Massnahme zielt darauf ab, dass Eigentümerinnen und Eigentümer Investitionen in ihr Gebäude systematisch planen und umsetzen.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Energieagentur St.Gallen - Schelling Matthias (m.schelling@energieagentur-sg.ch)

Zielbild

Für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ist es selbstverständlich, den Betrieb ihrer Gebäude energetisch zu optimieren. Bevor sie in ihre Gebäude investieren, lassen sie sich beraten und setzen die gewonnenen Erkenntnisse um. So werden Gebäude durchdacht modernisiert. Das führt zu tieferen Investitions- und Betriebskosten sowie CO2-Emissionen und steigert sowohl den Wohnkomfort als auch den Gebäudewert.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Die Werte entwickeln sich nach Plan: Danke an alle, die mitmachen und weiter so!

Umsetzung

  • Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollen Modernisierungsvarianten einfach vergleichen können. Deshalb entwickelt und unterstützt der Kanton entsprechende Tools und Beratungsangebote.
  • Der Kanton unterstützt die Betriebsoptimierung von Mehrfamilienhäusern und Dienstleistungsgebäuden finanziell.
  • Finanzielle Anreize für energetische Modernisierungen werden überprüft, gegebenenfalls angepasst und verständlich kommuniziert.
  • Erfolg motiviert, inspiriert und steigert das Ansehen. Darum werden Gebäude, die erfolgreich klimafreundlich erneuert wurden, der unmittelbaren Nachbarschaft gezeigt und erlebbar gemacht.

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