Schwerpunkt 6
Stromversorgungssicherheit stärken
Die Regierung will die Versorgungssicherheit im Kanton St.Gallen stärken und hat dazu das kantonale Energiekonzept 2021–2030 um einen weiteren Schwerpunkt ergänzt. Der Schwerpunkt «Stromversorgungssicherheit stärken» adressiert kleine und mittelgrosse Unternehmen sowie Energieversorger.
Die Massnahmen zielen darauf ab, den Unternehmen einfache Lösungen zu bieten, um ihren Strombedarf zu optimieren sowie den Stromverbrauch einzelner Prozesse zu kennen. Zudem soll die Kooperation zwischen Energieversorgern durch einheitliche und automatisierte Abläufe gestärkt werden.
Strombedarf optimieren
Die Möglichkeiten von Unternehmen, Energie einzusparen, werden in der Regel mit Begehungen vor Ort ermittelt. Vorbereitung, Durchführung und Auswertung brauchen Zeit und verursachen Kosten. Sie werden deshalb meist nur in Betrieben mit einem Strombedarf über 500‘000 kWh durchgeführt. Bei geringerem Strombedarf ergeben sich kaum wirtschaftliche Lösungen.
Diese Massnahme testet Ansätze, wie auch Unternehmen mit tieferem Strombedarf eine Grobanalyse mit Empfehlungen zur Verfügung gestellt werden kann. Statt mittels Begehung sind Sparpotenziale vorrangig anhand des Lastprofils in Kombination mit branchenspezifischen Ansätzen oder künstlicher Intelligenz zu ermitteln. Gestützt auf die Ergebnisse sollen Fachleute Optimierungen vorschlagen und offerieren können.
Beginn der Massnahme
2026
Status
Initialisierung
Federführende Stelle
Fachteam, Kontakt: Amt für Wasser und Energie - Knöri Marcel (marcel.knoeri@sg.ch)
Zielbild
Unternehmen wissen wann sie wieviel Energie benötigt und sind somit fit für die Zukunft. Ein einfacher Self-Check schafft einen niederschwelligen Einstieg in die energetische Optimierung von Prozessen. Der Self-Check wirkt auch als Türöffner zur Dekarbonisierung, indem Potentiale zur Eigenstromproduktion und Eigenverbrauch thematisiert werden.
Diese Massnahme befindet sich in der Initialisierung.
Umsetzung
- Ein Fachteam konkretisiert die Massnahme.
- Die Machbarkeit wird geprüft.
- Automatisierte Auswertungen zur Beurteilung von Lastprofilen werden als Pilot getestet.
- Technische Lösung zur Beurteilung von Lastprofilen werden umgesetzt.
- Die Lösung wird im Markt ausgerollt.
Aktueller Umsetzungsstand: Die Machbarkeit wird geprüft.
Stromverbrauch kennen
Während Unternehmen sehr genau wissen, welche Leistungen sie erbringen bzw. beziehen und wieviel Geld sie dafür einnehmen bzw. ausgeben, fehlen ihnen oft Informationen zum Strombedarf. Eine Grobanalyse, z.B. gestützt auf das Lastprofil, liefert erste Empfehlungen (vgl. Strombedarf optimieren). In Unternehmen tragen allerdings oft mehrere grosse Anlagen zum Gesamtstrombedarf bei.
Für eine Optimierung ist der Strombedarf dieser Anlagen separat zu messen und auszuwerten. Häufig ist die dazu nötige Ausrüstung (Messstellen, Software) nicht vorhanden. Mit dieser Massnahme wird die Schaffung eines Angebots angestrebt, mit dem gemäss Pareto-Regel rund 80% des Strombedarfs erfasst werden.
Beginn der Massnahme
2026
Status
Initialisierung
Federführende Stelle
Fachteam, Kontakt: Amt für Wasser und Energie - Knöri Marcel (marcel.knoeri@sg.ch)
Zielbild
Unternehmen wissen, wann und wo sie wieviel Strom benötigen. Die Unternehmen sind in der Lage:
i. Prozesse so zu steuern, dass ein planbares Lastprofil entsteht,
ii: den Strombedarf auf die Eigenstromproduktion zu optimieren.
Damit reduzieren sie nicht nur ihre Stromkosten, sondern entlasten auch das Stromnetz.
Diese Massnahme befindet sich in der Initialisierung.
Umsetzung
- Elektrofachleute erstellen ein Messkonzept, installieren die nötige Hard- und Software und vermitteln bei Bedarf Fachleute für die Interpretation der Ergebnisse und Festlegung der Massnahmen.
- Unternehmen veranlassen die Umsetzung der Massnahmen, bei Bedarf unter Beizug einer Fachperson.
Abläufe optimieren und Kooperation stärken
Die Stromversorgung ändert sich grundsätzlich, weg von der zentral organisierten Verteilung hin zu einer stark dezentralen Produktion. Das macht es deutlich anspruchsvoller, Netzkapazitäten bereitzustellen und Netze wirtschaftlich zu betreiben. Es ist deshalb wichtig, Netze intelligent weiterzuentwickeln, Zielnetzplanungen zu aktualisieren, die Infrastruktur zu modernisieren und die Netzüberwachung zu stärken.
Das führt zu höheren Ansprüchen an die Energieversorger (EVU) wie auch an Unternehmen. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung neue Chancen, den Wandel zu beschleunigen. Um all diese Herausforderungen zu meistern, braucht es gut koordinierte Abläufe und eine intensivere Kooperation aller Akteure. Die Massnahme schafft die Voraussetzungen dafür.
Beginn der Massnahme
2026
Status
Initialisierung
Federführende Stelle
Fachteam, Kontakt: Amt für Wasser und Energie - Knöri Marcel (marcel.knoeri@sg.ch)
Zielbild
Die Energieversorger (EVU) stehen ihren Kunden als Informationshub zur Verfügung, z.B. für Fragen zur Energieeffizienz von Unternehmen, zu Photovoltaik-Anlagen (PVA) an Gebäuden oder zur Installation von Ladestationen.
Diese Massnahme befindet sich in der Initialisierung.
Umsetzung
- Elektrofachleute erstellen ein Messkonzept, installieren die nötige Hard- und Software und vermitteln bei Bedarf Fachleute für die Interpretation der Ergebnisse und Festlegung der Massnahmen.
- Unternehmen veranlassen die Umsetzung der Massnahmen, bei Bedarf unter Beizug einer Fachperson.