St.Galler Energiekonzept 2021-2030

Schwerpunkt 1

Stadt, Gemeinden & Energieversorger

Städte und Gemeinden sind zentral, um die kantonale Energiepolitik umzusetzen. Mit ihrer Orts- und Infrastrukturplanung gestalten sie die Klima- und Energiepolitik mit. Als Eigentümer von Energieversorgern beeinflussen sie, wie Energie lokal produziert und verwendet wird. Energieversorger spielen eine wichtige Rolle beim Zubau von Solaranlagen und bei Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch, aber auch bei der Vorbeugung einer möglichen Strommangellage.

Infografik Schwerpunkt 1
-25’000
fossile Heizsysteme

Kommunale und regionale Wärmeversorgungskonzepte werden erarbeitet und umgesetzt

Unsere Wärmeversorgung ist verlässlich und bezahlbar. Doch sie ist nicht sehr klimafreundlich. Zwei von drei Gebäuden werden heute noch mit Heizöl oder Erdgas beheizt. Eine frühzeitige, räumliche Koordination der Wärmeversorgung stellt sicher, dass Investitionen im Einklang mit unserer Energie- und Klimapolitik erfolgen.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Amt für Wasser und Energie - Knöri Marcel (marcel.knoeri@sg.ch)

Zielbild

Gemeinden, Gas- und Wärmenetzbetreiber arbeiten eng zusammen und sorgen für einen koordinierten Umbau hin zu einer verlässlichen, bezahlbaren und klimafreundlichen Wärmeversorgung. Das sorgt für Planungssicherheit. So können sich Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer daran orientieren, wenn sie ihre Heizung ersetzen wollen. Dadurch zahlen sich die Investitionen für alle aus.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Zielerreichung gefährdet – aber gemeinsam schaffen wir es in den grünen Bereich.

Umsetzung

  • Der Kanton unterstützt Gemeinden, Regionen und Wärmeversorger bei der Erarbeitung von Wärmeversorgungskonzepten. Dazu verbessert und standardisiert er die Datengrundlage: zum Beispiel via Rohrleitungskataster oder gebäudespezifischer Energiekennzahlen. Gestützt auf diese Konzepte passt er das kantonale Förderungsprogramm an.
  • Es gibt eine Vielzahl von Experten und Fachstellen in diesem Bereich: wie die Energieagentur St.Gallen GmbH, Energiestädte oder Energieberaterinnen und Energieberater. Deshalb wird der Kanton die Fachleute miteinander vernetzen und den Erfahrungsaustausch pflegen.

Verteilnetzbetreiber tragen zur vermehrten Produktion von erneuerbarem Strom bei

Energieversorger entscheiden, wie viel Betreibende von Photovoltaik-Anlagen erhalten, wenn sie Strom ins Netz einspeisen. Diese Vergütung deckt die Gestehungskosten des Stroms nur teilweise. Um solche Anlagen wirtschaftlich zu betreiben, muss deshalb ein grosser Teil des produzierten Stroms selbst verbraucht werden. Entsprechend werden sie für den Eigenverbrauch optimiert und fallen kleiner aus, als es die Dachflächen zulassen würden. Mit der Höhe der Vergütung von Solarstrom beeinflussen Energieversorger stark, wie sich der Zubau von PV-Anlagen in ihrer Region entwickelt.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Amt für Wasser und Energie - Knöri Marcel (marcel.knoeri@sg.ch)

Zielbild

Die Verteilnetzbetreiber unterstützen den Kanton, um die kantonalen Energie- und Klimaziele umzusetzen. Insbesondere, indem sie den Ausbau und die Integration von erneuerbarem Strom aktiv angehen.

Die Beurteilung bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Trotz der immer noch herrschenden Unterschiede zwischen den Rückspeisetarifen der einzelnen Energieversorger hat sich die Rentabilität der Einspeisung insgesamt erheblich verbessert. Die Massnahme SG-02 wird aus diesem Grund im Jahr 2024 überprüft und gegebenenfalls überarbeitet.

Umsetzung

  • Der Kanton unterstützt die Verbreitung von Stromprodukten, die einen hohen Anteil an regional produziertem, erneuerbarem Strom enthalten. Deshalb prüft er, ob dies im Rahmen eines Leistungsauftrags an die Verteilnetzbetreiber erfolgen soll.
  • Der ökologische Mehrwert von Strom aus Photovoltaik-Anlagen wird heute oft nicht gehandelt oder nur teilweise vergütet. Deshalb setzt sich der Kanton dafür ein, dass die Vergütungssätze einheitlich ausfallen. Insbesondere für Strom aus Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von weniger als 100kWp.
  • Der Kanton verstärkt die Zusammenarbeit mit den Verteilnetzbetreibern.

Versorgungssicherheit und Flexibilität erhöhen durch Speicherung und Lastmanagement.

Erneuerbare Energien aus Photovoltaik- oder Wind-Anlagen liefern immer grössere Mengen an Strom. Allerdings schwanken diese Mengen, da sie stark vom Wetter abhängig sind. Weil Stromverbrauch und Stromproduktion im Verteilnetz jederzeit ausgeglichen sein müssen, ist es anspruchsvoll, diese Quellen ins Stromnetz zu integrieren.

Beginn der Massnahme

2021

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Amt für Wasser und Energie - Dudli Philipp (philipp.dudli@sg.ch)

Zielbild

Der Kanton St.Gallen nimmt eine Vorreiterrolle ein, weil in seiner Region neue Speichertechnologien und Flexibilisierungslösungen getestet, weiterentwickelt und verbreitet werden. Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft und der Energieversorgung tauschen sich regelmässig dazu aus. Strom-, Gas- und Fernwärmenetze sind stärker zusammengewachsen und werden bedarfsgerecht eingesetzt. So steigen die Flexibilität und die Versorgungssicherheit.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Wir liegen leicht unter dem Zielwert. Jeder Beitrag zählt, um die Lücke zu schliessen.

Umsetzung

  • Zu erneuerbarem Strom gibt es noch viele Fragen. Soll Strom aus Photovoltaik-Anlagen in einzelnen Gebäuden oder im Quartier gespeichert werden? Wie wird die Elektromobilität in die Stromversorgung von Gebäuden oder in Verteilnetze eingebunden? Der Kanton begleitet Schlüsselpartner, wenn sie das wirtschaftliche Potenzial und zielführende Rahmenbedingungen für die Speicherung dieses Stroms ermitteln. Darüber hinaus werden konkrete Anwendungen in der Praxis erprobt. 
  • Innovative Konzepte zur Steuerung des Verbrauchs helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Der Kanton unterstützt Schlüsselpartner, wenn sie das wirtschaftliche Potenzial solcher Lösungen bestimmen und deren Vermarktung in der Praxis testen. Gemeinsam entwickeln sie Ansätze, um den Markt für flexible Lasten besser zu erschliessen.
  • Der Kanton unterstützt vielversprechende Projekte finanziell.

Energie- und Klimapolitik weiterentwickeln – Innovationen ermöglichen, Hürden beseitigen und Handeln erleichtern.

Als die Energiefachstelle des Kantons das Energiekonzept erarbeitet hat, wiesen verschiedene Partnerinnen und Partner auf administrative
Hürden hin. Der Kanton prüft, welche dieser Hürden besonders hemmend wirken und strebt Lösungen an. Weiter beobachtet und beurteilt er Chancen und Risiken von neuen Entwicklungen.

Beginn der Massnahme

Fortlaufend

Status

In Umsetzung

Federführende Stelle

Amt für Wasser und Energie - Sturzenegger Marcel (marcel.sturzenegger@sg.ch)

Zielbild

Der Kanton vereinfacht Abläufe und baut Hemmnisse ab.

Die Ampel bezieht sich auf den Umsetzungsstand des Jahres 2022:

Die Werte entwickeln sich nach Plan: Danke an alle, die mitmachen und weiter so!

Umsetzung

  • Der Kanton prüft die rechtlichen Anforderungen, damit die Baubewilligungen für Biogas-Anlagen ausgestellt werden können.
  • Der Kanton schafft die planerische Grundlage zur Nutzung von Windenergie im gesamten Kantonsgebiet.
  • Damit neue Angebote im öffentlichen Verkehr ausprobiert werden können, müssen sie spezifische Kriterien erfüllen. Der Kanton vereinfacht diese Anforderungen.
  • Damit Klarheit besteht, stimmt der Kanton seine Kommunikation betreffend Energie- und Klimapolitik und beispielsweise Denkmal- und Landschaftsschutz aufeinander ab.
  • Die Energie- und Klimapolitik sowie technologische Neuerungen entwickeln sich sehr dynamisch. Deshalb verfolgt der Kanton diese Entwicklung aufmerksam. Darauf aufbauend beurteilt er, wie sich diese Entwicklungen auf den Kanton auswirken und wo allenfalls Handlungsbedarf entsteht, insbesondere:
    – die Überarbeitung der Mustervorschriften der Kantone (MuKEn)
    – teil- und automatisiertes Fahren und seine Auswirkungen auf die Auslastung und Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur

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