Wie wird der Kanton St.Gallen zu einem Velokanton?
Erstens brauchen wir gute Standards, sowohl für optimal verbindende Velonetze als für hochwertige Velowege.
Zweitens müssten diese sowohl vom Kanton selbst als auch durch die Gemeinden und Fachleute konsequent angewendet und umgesetzt werden.
Dann folgt automatisch das höhere Velo-Aufkommen und die gegenseitige Rücksicht im Verkehr, weil die Velofahrerinnen und Velofahrer präsenter und sichtbarer werden. Und weil mehr Autofahrerinnen dann selbst auch regelmässiger velofahren.
Welche Themen werden in eurer Vorlesung an der ETH behandelt?
Unsere Master-Vorlesung an der ETH Zürich ist sehr breit aufgesetzt. Beim Velo behandeln wir die Netzplanung, den Anlagenentwurf, die Parkierung, Veloförderung, Herausforderungen von Neuentwicklungen wie E-Bikes & E-Trottinettes. Beim Fussverkehr kommen zudem noch Themen wie das hindernisfreie Bauen, die Personenflüsse an Bahnhöfen sowie die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes zum Zug.
Wir merken, dass das Fach bei den Bauingenieurinnen und Raumplanerinnen sehr lebt. Ich bin fester Überzeugung, dass in der Verkehrsbranche eine jüngere Generation von Fachpersonen übernimmt, die das Velo deutlicher im Fokus hat als einen der Hauptträger des Alltagsverkehrs.