Planung & Versorgung
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie

18. Januar 2024

St.Galler ARA glänzen bei der Verleihung der Médaille d'eau

Die Médaille d'eau wird alle fünf Jahre an Betreiberinnen und Betreiber von besonders energieeffizienten und klimafreundlichen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) in der Schweiz verliehen. Insgesamt wurde der Preis 20 ARA verliehen, von denen vier ARA im Kanton St.Gallen sind! Energie2030 freut sich und gratuliert ARA Steinach-Morgental, ARA Flums-Seez, ARA Thal-Altenrhein und ARA Au-Rosenbergsau!

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Marion Kaufmann
Leiterin Abwasser, Amt für Wasser und Energie

Der ARA Steinach-Morgental wurde die Auszeichnung im Jahr 2023 bereits zum fünften mal verliehen. Seit Beginn ist der Betreiber stetig an Fortschritt sowie Innovation interessiert und sich der Verantwortung als Grossverbraucher in Bezug auf den Einsatz erneuerbarer Energien und Energieeffizienz bewusst. So betreibt die ARA auf ihrem Gelände neben PV-Anlagen und dem 2021 installierten Solarfaltdach, ein Abwasserkraftwerk, eine Windturbine und  ein Blockheizkraftwerk.

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«Energie und Klima sind Herausforderungen der kommenden Jahre. Der AVM beschäftigt sich intensiv mit der intelligenten Energieerzeugung, Lastverschiebung, Sommer/Winter und Autarkie. Dies alles unter Berücksichtigung der Netto-Null-Strategie und Umsetzung in Form von CO2-Speicherung und Fragen der H2-Produktion. Auszeichnungen wie die Médaille d’eau zeigen, dass unser Engagement wahrgenommen wird.»

Roland Boller, Leiter ARA Steinach-Morgental

ARA Steinach-Morgental
Auszeichnung ARA Steinach-Morgental
ARA Morgental
Solarfaltdach ARA Steinach-Morgental
ARA Morgental
ARA Steinach-Morgental

Der ARA Rosenbergsau wurde die Auszeichnung dieses Mal bereits zum zweiten mal verliehen. Im Jahr 2012 wurden mehrere Solaranlagen auf dem Gelände installiert. Zuletzt wurde 2022 das Solarfaltdach in Betrieb genommen, welches pro Jahr 400’000 Kilowattstunden Strom produziert.

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«Die Themen mit welchen sich Abwasserreinigungsanlagen auseinandersetzen, gehen weit über den Gewässerschutz hinaus. Entsprechend sind Anforderungen und Erwartungen
bezüglich Energie, Klima, effektiver und effizienter Einsatz von Ressourcen oder die Rückgewinnung von Phosphor usw. in die Ausrichtung und Weiterentwicklung einer ARA zu berücksichtigen. Die Medaille d’eau bestätigt uns, dass wir auf dem «richtigen Weg» sind. Wir machen weiter so. Aktuell sind Abklärungen im Gange, das Wärmepotenzial des Abwassers für einen Wärmeverbund nutzbar zu machen.»

Maurizio Schirinzi, Geschäftsführer ARA Rosenbergsau

ARA Au-Rosenbergsau
Auszeichnung ARA Au-Rosenbergsau
ARA Rosenbergsau
ARA Rosenbergsau_ Sonne

Der ARA Altenrhein wurde die Auszeichnung bereits zum 4. Mal verliehen. Seit der Erarbeitung ihres Energie-Informationssystems im Jahr 2011 hat die ARA Altenrhein die Energieproduktion fast vervierfacht und produziert über 8 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Gezielt wurden unzählige Energiespar- und Effizienzsteigerungsmassnahmen vollzogen, sodass der Eigenversorgungsgrad bezogen auf die Abwasserreinigung rund 200% beträgt. Seit Dezember 2020 wird das Gewerbegebiet Buriet in Thal mit Fernwärme aus Abwasser versorgt. Nebst dem Engagement im Energiebereich realisiert der AVA im Thema Kreislaufwirtschaft weitere Innovationsprojekte. So wurde im 2021 eine Membrananlage in Betrieb genommen, auf welcher ein neuartiger Stickstoffdünger produziert wird. Synergetisch führt dies zu einer verminderten Emission von klimaschädlichem Lachgas. Eine auf der ARA installierte Aquakultur, in welcher Felchen und Saiblinge als hochwertiges Lebensmittel produziert werden, zeigt die Güte des gereinigten Abwassers auf.

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«Die Herausforderungen aus Umwelt und Gesellschaft steigen rasant an. Abwasserreinigungsanlagen entpuppen sich nebst der zentralen Aufgabe im klassischen Gewässerschutz als wichtige Partner in vielerlei Hinsicht. Nebst der zunehmenden Bedeutung in Energie, Klima und der Kreislaufwirtschaft werden laufend weitere Potentiale identifiziert.»

Christoph Egli, Leiter ARA Altenrhein

ARA Thal-Altenrhein
Auszeichnung ARA Thal-Altenrhein
AVA Altenrhein_1
AVA Altenrhein
Fischzuchtanlage AVA
Fischzuchtanlage AVA (Foto: Kurt Schorrer)
PV_Festbett
PV Belegung auf begrünten Dächern
ARA Altenrhein_2
Anschluss Fernwärme an die Produktionsanlagen im AVA
ARA Altenrhein_4
Anlage zur Faulwasserentsickerung: Ein Stickstoffdünger als Produkt (AVAMON) und eine verminderte Lachgasfreisetzung

Der ARA Flums-Seez wurde die Auszeichnung bereits zum zweiten mal verliehen. Eine Steigerung der Energieeffizienz brachte unter anderem das Zusammenspiel von drei Systemteile: das BHKW, eine im Frühling 2020 eingebaute Photovoltaikanlage und eine an das BHKW angebundene Wärmepumpe. Zudem wurde im Jahr 2020 das Solarfaltdach über dem Klärbecken in Betrieb genommen.

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«Wir legen grossen Wert darauf, dass unsere Infrastruktur einen hohen Energiestandard aufweist. Durch regelmässige Energieoptimierungsmassnahmen ist es unser Ziel den Energieverbrauch zu senken. Mit der Erzeugung erneuerbarer Energien und dadurch der Verringerung der Treibhausgasemissionen leisten wir unseren Beitrag. Klimaschutz und eine sichere Energieversorgung sind uns sehr wichtig. Im weiteren sind Abklärungen für den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage auf dem Gelände der Ara Seez durch das Gemeinschaftsunternehmen WPO in Abklärung. Bei der H2-Produktion wird als Nebenprodukt Sauerstoff erzeugt, was auf einer Kläranlage sehr gut eingesetzt werden könnte um den Energieverbrauch zu senken.»

Beat Bless, Leiter ARA Flums-Seez

ARA Flums-Seez
Auszeichnung ARA Flums-Seez
Energieweg_Flums_ARA_Seez_01
Energieweg_Flums_ARA_Seez_02

Médaille d’eau

Mit dieser Auszeichnung werden Betreiberinnen und Betreiber von besonders energieeffizienten und klimafreundlichen Kläranlagen für ihre Bemühungen um Energieeffizienz, die Produktion erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen belohnt. Er wird alle fünf Jahre vom Verein InfraWatt und vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) verliehen.

Informationen zum Preis findest du hier: Verleihung der „Médaille d’eau“ 2023 an 20 Schweizer ARA’s – InfraWatt

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