Dialog & Kooperation
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie

12. Mai 2022

Warum uns klimagerechtes Handeln schwerfällt und was Drachen damit zu tun haben

Nicht mehr fliegen. Weniger Fleisch essen. Auf Ökostrom wechseln. Eigentlich wüssten wir, was zu tun ist, damit der Klimawandel nicht weiter fortschreitet. Dennoch fällt es uns schwer, unser Verhalten zu ändern. Was hindert uns daran? Und was haben Drachen damit zu tun?

Karin Inauen

Karin Inauen
Koordinatorin Nachhaltige Entwicklung, Kanton St.Gallen

Wissen führt nicht zwingend zum Handeln. Viele Menschen setzen sich zwar mit Nachhaltigkeitsfragen und dem Klimawandel auseinander, dennoch handeln sie nicht oder zu wenig danach. Das hat unter anderem mit psychologischen Barrieren zu tun. Der Umweltpsychologe Robert Gifford verwendet das Bild der Drachen um diese individuellen Hinderungsgründe zu beschreiben. Diese «Drachen der Untätigkeit» halten uns davon ab uns klimagerecht zu verhalten. Die Drachen gruppiert er in sieben Drachenfamilien.

Lernen Sie nun vierzehn der Drachen näher kennen und erfahren Sie, welche psychologischen Barrieren hinter den Ausreden des Nicht-Handelns stecken. Sie können im Bild auf eine der Zeichnungen klicken. Oder Sie klicken sich mit dem Pfeil rechts durch die Situationen.

In der Zeichnung erfahren Sie hinter dem roten Symbol mehr zum jeweiligen Drachen.

Drachen_zeichnung

So bekämpfen wir die Drachen

Damit wir unsere inneren Drachen bekämpfen und zähmen können, müssen wir uns ihnen stellen und uns ihrer bewusstwerden. Wer seine psychologischen Barrieren kennt und hinterfragt, kann sie überwinden und sein Verhalten ändern. Helfen kann uns dabei, wenn wir uns die Auswirkungen unseres Handelns vor Augen führen.

So unterschiedlich belasten unsere Handlungen die Umwelt

Was dem Klima und der Umwelt im Allgemeinen am meisten nützt, können wir auf der folgenden Grafik ablesen. Sie stellt die Umweltbelastung verschiedener Alltagshandlungen in den sogenannten Umweltbelastungspunkten (UBP) dar. UBP fassen ein breites Spektrum an Auswirkungen auf die Umwelt, wie Treibhausgase, Luft- und Wasserqualität, in einem Indikator zusammen.

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Es gibt viele inneren Hürden zu überwinden, damit wir unser Verhalten verändern können. Wir haben aber auch gesehen, dass es Handlungen gibt, die einen Beitrag leisten können. Konzentrieren wir uns also auf die grossen Hebel und beginnen dort.

Im nebenstehenden Bild sehen wir wie viele Tassen Kaffee wir trinken, wie viel Fleisch wir essen oder wie viele Stunden auf dem Smartphone wir streamen können, wenn wir auf einen Flug von Genf nach New York verzichten!

Was können Sie tun?

  • Überlegen Sie welche Drachen ihnen im Weg stehen. Dann nehmen Sie sich einen vor und versuchen ihn zu bekämpfen.
  • Wo ist ihr persönlicher grösster Hebel um klimafreundlicher zu leben? Setzen Sie dort an.
  • Eine Gewohnheit zu verändern ist schwierig – vielleicht hilft Ihnen die ClimateActions-App.

Quellen:

  • Van Bronswijk, Katharina et. al (2021): Die Evolution der Drachen der Untätigkeit. In: Dohm, Lea / Peter, Felix / van Bronswijk, Katharina (Hrsg.): Climate Action – Psychologie der Klimakrise. Psychosozial-Verlag.
  • Webseite von Robert Gifford (in Englisch): The Dragons of Inaction – Diagnosing and Slaying the Barriers to Positive Climate and Environmental Action
  • Umweltauswirkungen von 50 Alltagshandlungen. Zusammenstellung der RTS (Radio Télévision Suisse). Daten: Bundesamt für Umwelt, nach Berechnungen von Quantis.

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