Essen & Reisen
Kanton St.Gallen Amt für Wasser und Energie

08. Februar 2024

Food Waste vermeiden: Schone die Umwelt und dein Portemonnaie

Wir alle essen täglich und produzieren dabei häufig Food Waste. Das schadet nicht nur dem eigenen Portemonnaie, sondern führt auch zu einem erhöhten Energie- und Ressourcenverbrauch. Mit kleinen Änderungen kannst du bereits einen grossen Beitrag leisten.

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Ellen Hazeleger
Projektleiterin Energie

Auf dem Weg vom Feld bis auf den Teller geht fast ein Drittel aller Lebensmittel verloren oder wird verschwendet. Food Waste, also die Verschwendung von Lebensmittel entsteht dabei auf allen Stufen der Wertschöpfungskette – vom Bauernhof bis zum eigenen Haushalt. In der Landwirtschaft werden Lebensmittel aussortiert, welche nicht der Norm entsprechen wie zu grosse Kartoffeln oder krumme Karotten. Bei der Verarbeitung wird zu viel produziert oder es werden nicht alle Nebenprodukte genutzt, wie zum Beispiel Innereien oder Molke. Im Gross- und Detailhandel kommt es zu Beschädigungen bei der Lagerung oder die Produkte laufen ab. Die Haushalte kaufen zu viel ein oder kochen mehr als gegessen wird – die Reste werden weggeworfen. Bei den Haushalten wird mehr eingekauft oder gekocht als man essen kann, wodurch Reste weggeworfen werden. Oder Lebensmittel, bei welchen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, werden entsorgt, obwohl sie noch gut wären.

Food Waste Bild

Quelle: foodwaste.ch. Übersicht zur Food Waste Menge pro Stufe der Wertschöpfungskette

Insgesamt werden so rund 330 kg Lebensmittel pro Person und Jahr verschwendet. Dadurch entstehen unnötiger Energieverbrauch und CO2-Emissionen, zudem schadet es der Biodiversität und erhöht den Land- und Wasserverbrauch der Landwirtschaft. Food Waste verursacht 4 Millionen Tonnen CO2 und ist für 25 Prozent der Umweltbelastung der Ernährung verantwortlich. Das entspricht rund der Hälfte der Umweltbelastung aller Autofahrten in der Schweiz. Auch finanziell hat Food Waste negative Auswirkungen. Jede Person wirft pro Jahr Lebensmittel im Wert von über 600 CHF weg. Indem du darauf achtest weniger Lebensmittel wegzuwerfen, kannst du nicht nur ganz einfach etwas fürs Klima tun, sondern gleichzeitig auch noch Geldsparen – eine Win-win-Situation.

Grafik Reduktion Food Waste

Quelle: www.eufic.org

Food Waste vermeiden

Mit der Vermeidung von Food Waste im eigenen Haushalt kannst du einen besonders grossen Beitrag zur Reduktion der Umweltbelastung leisten. Denn die Lebensmittel, welche in den Haushalten weggeschmissen werden, haben eine besonders hohe Umweltbelastung, da bereits Energie und Ressourcen für Transport, Verarbeitung, Lagerung, Verpackung und Zubereitung verbraucht wurden. Mit kleinen Änderungen kannst du bereits einen grossen Beitrag leisten:

  • Kaufe nur so viel ein wie du brauchst und erstelle dir einen Einkaufszettel. Werfe vor dem Einkaufen einen Blick in den Kühlschrank, um zu sehen, was noch da ist. Und gehe nicht mit knurrendem Magen einkaufen, das verleitet nämlich dazu, mehr zu kaufen als du brauchst!
  • Lagere deine Lebensmittel richtig, damit sie länger halten. Am besten bewahrst du Essensreste gut sichtbar im Kühlschrank auf, damit sie nicht vergessen gehen. Wie du den Kühlschrank optimal einräumst erfährst du hier. Solltest du nicht alles essen können, kannst du Lebensmittel auch einfrieren und so länger haltbar machen.
  • Vertraue deinen Sinnen. Nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde, musst du die Lebensmittel nicht direkt wegwerfen. Vieles ist oftmals noch länger gut, prüfe die Lebensmittel mit Nase, Augen und Mund. Wenn du keine Veränderung feststellen kannst, ist alles noch gut. Zum Beispiel kann Joghurt oft noch mindestens zwei Wochen länger bedenkenlos konsumiert werden und Pasta sogar bis zu einem Jahr. Vorsicht geboten ist jedoch beim Verbrauchsdatum, nach Ablauf dessen sollte man die Lebensmittel nicht mehr essen. Mehr dazu findest du unten in der grauen Box.
  • Sei kreativ bei der Resteverwertung. Suche online nach Rezeptideen für deine übriggebliebenen Lebensmittel oder verwandle deine Reste in ein neues Menü.

Unterschied Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Verbrauchsdatum, also die Bezeichnung «zu verbrauchen bis», wird für leicht verderbliche Lebensmittel verwendet, wie zum Beispiel Fleisch. Bei diesen Produkten ist nach Ablauf des Verbrauchsdatums die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gegeben, da sich schädliche Mikroorganismen, wie zum Beispiel Salmonellen, entwickeln können. Diese kannst du mit deinen Sinnen oftmals nicht wahrnehmen. Deswegen solltest du diese Produkte nach Ablauf nicht mehr essen. Es ist jedoch problemlos möglich die Lebensmittel vor Ablauf einzufrieren und die Lebensdauer so zu verlängern.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum, die Bezeichnung «mindestens haltbar bis», zeigt im Gegensatz an, bis wann sich die Qualität des Produkts garantiert nicht verändert. Das Lebensmittel ist jedoch auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums meist noch länger bedenkenlos essbar. Nutze hier deine Augen, Nase und Mund, um zu testen, ob das Produkt noch gut ist. Mehr Informationen zur Haltbarkeit von Produkten findest du auf foodwaste.ch

  • Kaufe einzigartiges Gemüse und Früchte direkt beim Bauernhof oder Hofläden ein, um unförmiges Gemüse vor der Verschwendung zu retten. Oder nutze einen Anbieter wie Foodchat oder ein Gemüse-Abo, um dir Gemüse direkt nach Hause oder zumindest in die Stadt liefern zu lassen.
  • Informiere dich weiter über Food Waste und lerne neue Methoden und Rezepte auf Food Ninja und Foodwaste.ch
  • Falls du Lebensmittel hast, welche du nicht mehr brauchst, kannst du diese in Rapperswil-Jona, Gossau und Sargans bei Madame Frigo in einem öffentlichen Kühlschrank weitergeben.
  • Unterstütze einen Verein wie Restessbar, Schweizer Tafel, Caritas Markt oder Tischlein Deck Dich, welche Lebensmittel im Detailhandel vor der Verschwendung retten und kostenlos weitergeben.
  • Werde ein ClimateHero. Lade dir die App «Climate Actions» herunter. Sie bietet Tipps rund um das Thema Klima, inklusive Ernährung.

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