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Sommerlicher Wärmeschutz in der Praxis
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Eine Renovierung des Gebäudeparks, ökologische und nachhaltige Bauweise, Innenverdichtung und die Veränderung des Klimas – Monika Mutti-Schaltegger lässt solche Themen in ihre Arbeit einfliessen, seit sie als Architektin tätig ist. Nun realisiert sie in Mosnang ein Neubauprojekt mit zwei Wohneinheiten, das auf dem Rohbau eines alten Einfamilienhauses errichtet wird.
Daran, das Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren komplett abzureissen und an seiner Stelle einen Neubau zu errichten, hat Monika Mutti-Schaltegger nie gedacht. «Ich hatte von Anfang an die Idee, dass ein Teil des Hauses stehen bleibt und dass ich daraus etwas gestalten kann», erzählt sie. Zusammen mit den Lernenden ihres Architekturbüros in Mosnang ist das Projekt eines Gebäudes mit zwei Wohneinheiten entstanden. Ob es dereinst von zwei Familien bewohnt wird oder von mehreren Generationen? Das werde sich zeigen. Monika Mutti-Schaltegger ist überzeugt: «Das Haus wird schon die richtigen Menschen finden».
Quer denken, die bestehenden Raumformen aufheben, Nischen schaffen – und das alles in einer natürlichen Umgebung: Die Architektin taucht bei ihren Projekten ins Haus ein und überlegt, wie es ihr als Bewohnerin darin gehen würde. Bei der Planung greift sie immer wieder auf Erfahrungen zurück, die sie in den vergangenen Jahrzehnten gemacht hat. «Ich habe in meinem eigenen Haus vieles ausprobiert», erinnert sie sich. Gebaut hat sie es vor bald 20 Jahren, in einer Zeit, in der Themen wie natürliche Materialien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Bausektor noch nicht denselben Stellenwert hatten wie heute.
Süd- und Westfassade des Hauses, vor den Bauarbeiten:
Innerhalb von wenigen Wochen liess Monika Mutti-Schaltegger das Haus bis auf den Rohbau zurückbauen. Die Decken wurden verstärkt und mit An- und Aufbauten versehen, denn das Gebäude wird mit einer Holzkonstruktion erweitert und aufgestockt. Die Wände werden mit Holzfasern gedämmt, weil diese eine wesentlich höhere Speicherkapazität aufweisen als eine konventionelle Dämmung. «So bleibt die Wärme im Winter länger im Haus und im Sommer drückt die Nachmittagssonne erst in der kühleren Nacht ins Haus, wenn es wieder erträglich ist.» Zum Klima im Haus trägt auch die Fassade aus Naturschiefer bei, die hinterlüftet ist. Ein idealer Luftaustausch wird durch rundum geöffnete Fenster erzielt, Kippflügel setzt Monika Mutti-Schaltegger keine ein. Zur Wohnlichkeit trägt die Architektin auch mit dem Beschattungssystem bei: Es wäre schade, bei Sonne die Aussicht durch die grossen Fenster mit Rollos zu verdecken, findet sie. Darum sorgen bunte Textilstoffe und Holzlamellen dafür, dass die Sonne abgeschirmt wird.
Innerhalb weniger Wochen steht nur noch der Rohbau, der nun als Fundament für den Neubau dient:
Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich aber nicht nur wohl fühlen in ihrem Zuhause, der Energieverbrauch und damit die Nebenkosten sollen nicht allzu hoch ausfallen. Monika Mutti-Schaltegger hat mit ihrem Projekt versucht, der Veränderung des Klimas Rechnung zu tragen. «Unsere Sommer werden immer wärmer und darauf sollten wir gewappnet sein», sagt sie.
Doch nicht nur diesbezüglich denkt sie an die Zukunft. Sie ist überzeugt, dass in den nächsten Jahren viele alte Gebäude in diesem oder ähnlichem Stil umgebaut und renoviert werden. Potenzial dafür sei vorhanden.
In vielen alten Gebäuden steckt Potenzial für einen ökologischen Umbau oder eine Renovation mit klimaangepasster Architektur.
Monika Mutti-Schaltegger
Architektin
Hinweis: Am Samstag, 23. September, um 14 Uhr findet eine öffentliche Baustellenbesichtigung statt.
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