Bildung & Innovation
MYBLUEPLANET

28. März 2024

Wie Lernende Klimaschutzprojekte in ihre Ausbildungsbetriebe bringen

Recycling-Stationen, GA-Vergünstigungen für Mitarbeitende, Kaffeetassen statt Pappbecher, begrünte Dächer - was haben all diese Projekte gemeinsam? Erstens sind es alles Projekte, die zu einem nachhaltigeren Umgang mit unserem Klima und unserer Umwelt beitragen. Zweitens wurden diese Projekte von Lernenden für ihre Lehrbetriebe während des ClimateLab St. Gallen entwickelt.

Esther Brechbühler

Esther Brechbühler
Projektleiterin ClimateLab

Am 11. und 12. Mai fand im Rahmen der Green Days 2023 das ClimateLab St. Gallen statt, organisiert vom Klimaschutzverein MYBLUEPLANET. Am Donnerstagmorgen trafen 13 Lernende aus Logistikfirmen, Banken, Hotels, Ingenieurbüros und Telefongesellschaften im Benevolpark direkt beim Bahnhof St. Gallen ein. Mit dem Spiel „Climate Fresk“ erhielten die Jugendlichen auf eine spielerische Art ein besseres Verständnis für die Ursachen und Folgen des Klimawandels. Gleich am ersten Morgen besuchte Regierungsrätin Susanne Hartmann das ClimateLab und die Lernenden hatten die Möglichkeit, sich mit ihr zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit auszutauschen.

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In insgesamt vier interaktiven Modulen wurden die Bereiche Energie, Ernährung, Konsum und Mobilität vertieft. Jedes Modul wurde von einem Experte oder einer Expertin aus Wissenschaft oder Industrie geleitet. Ziel war es, die Fakten zu verstehen, die Zahlen für die Schweiz zu kennen und Handlungsmöglichkeiten im Alltag und Beruf zu erkennen. Im Energie Modul wurden beispielsweise zuerst die verschiedenen Energieformen, die aktuellen Zahlen in der Schweiz und die Energieproduktion besprochen. Danach mussten die Lernenden selbst den Stromverbrauch verschiedener Geräte messen, berechnen und vergleichen. Das Modul endete mit einer Diskussion über den Energieverbrauch anderer Haushaltsgeräte wie Heizung, Klimaanlage und Waschmaschine, über Einsparpotenziale und wo die Lernenden persönlich bereit sind, ihr Verhalten zu ändern. Im Mobilitätsmodul wurden Skizzen für nachhaltige Mobilitätskonzepte im Lehrbetrieb erarbeitet. Beim Konsum wurde die Kreislaufwirtschaft besprochen und mit vielen von der Expertin mitgebrachten Gegenständen veranschaulicht. Im Modul Ernährung nahmen die Jugendlichen in Kleingruppen die Lebensmittelproduktion im In- und Ausland unter die Lupe und erarbeiteten Ansätze für eine nachhaltige Ernährung. Am Ende des ersten Tages rauchten die Köpfe und alle freuten sich auf die wohlverdiente Nacht in der Jugendherberge.

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Am zweiten Tag standen eine Exkursion und das Modul Projektmanagement auf dem Programm. Während der Exkursion in die Altstadt sahen die Lernenden zwei Anwendungen von nachhaltigem Konsum. Zum einen konnten die Lernenden im Geschäft Tarzan nachhaltig produzierte Kleidung und Haushaltsgegenstände sehen, die allerdings auch ihren Preis haben. Zweitens ging es ins Flickhaus, wo Kleidung durch Reparatur oder Upcycling ein verlängertes oder zweites Leben geschenkt wird.

Climate Lab Flickhüsli
Beitragsbild Climatelab

Im Modul Projektmanagement ging es dann um die konkrete Umsetzung des Gelernten. Die Auszubildenden lernten die Grundlagen des Projektmanagements kennen und entwickelten in Kleingruppen direkt nachhaltige Projekte für ihren Ausbildungsbetrieb. Dabei mussten sie sich auch mit dem Budget, den Chancen, aber auch den Risiken ihres Projektes auseinandersetzen. Am Ende des Tages hatten alle Gruppen einen soliden Entwurf, der nach dem Workshop mit den Ausbildner und Ausbildnerinnen besprochen wurde. Die Themen waren – ja, richtig geraten – Recycling-Stationen, GA-Vergünstigungen für Mitarbeitende, Kaffeetassen statt Pappbecher und begrünte Dächer. Ziel war es natürlich, dass diese Projekte auch umgesetzt werden.

Nach diesen zwei Tagen gingen die Lernenden mit einem vollen Rucksack ins wohlverdiente Wochenende. Sie haben einerseits viel Wissen über Nachhaltigkeit und Klimaschutz erworben. Sie haben aber auch viele Methoden der Problemanalyse, der Projektentwicklung, der Gruppenarbeit und der Initiierung eines eigenen Projektes kennen gelernt. Und schliesslich konnten die Lernenden auch neue Freundschaften schliessen. Denn neben Arbeit und Weiterentwicklung war das ClimateLab auch ein Stück Spass und eine Auszeit vom Schul- und Arbeitsalltag.

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